Aus den Niederlanden. Ab sofort gilt an vielen Orten in Amsterdam und Rotterdam eine Corona-Maskenpflicht. Die Regierung ist aber gegen eine landesweite Regelung.

Als erste niederländische Städte führen Amsterdam und Rotterdam eine Maskenpflicht ein. An belebten Straßen, auf Plätzen und Märkten muss ab Mittwoch eine Gesichtsmaske getragen werden, teilten die Städte mit.

Am Dienstag wurden in der Innenstadt von Amsterdam darunter auch im Rotlichtviertel gelbe Warnschilder aufgestellt. Die Bordelle konnten am 1. Juli wieder öffnen, nachdem das Rotlichtviertel wegen der Corona-Pandemie für fast drei Monate geschlossen wurde.

Amsterdam und Rotterdam gehen mit Maskenpflicht voran

Wer sich nicht an die Auflage hält, dem droht eine Geldbuße von 95 Euro. Auch in überdachten Einkaufszentren und in Geschäften mit viel Kunden muss jeder ab 13 Jahre eine Maske tragen.

Die Städte reagieren damit auf die schnell steigenden Infektionszahlen. Vor allem in der Innenstadt von Amsterdam wird wegen der großen Zahl von Touristen der Sicherheitsabstand von 1,5 Metern oft nicht eingehalten. Landesweit sind Masken bisher nur im öffentlichen Nahverkehr Pflicht.

Zuvor hatte der Corona-Krisenstab der niederländischen Regierung eine landesweite Maskenpflicht abgelehnt und die Entscheidung den Kommunen überlassen. Die Niederlande gehören zu den wenigen europäischen Länder, die bisher keine strengen Regeln für das Tragen von Schutzmasken haben.

Corona-Neuinfektionen in Niederlanden fast verdoppelt

In der vergangenen Woche waren in den Niederlanden fast 2600 Neu-Infektionen gemeldet worden, das ist fast doppelt soviel wie in der Vorwoche . Das nationale Institut für Gesundheit und Umwelt sprach von einer „besorgniserregenden Entwicklung.“

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Das Corona-Virus verbreitet sich den Angaben zufolge vor allem in Amsterdam und Rotterdam schnell. Ein Viertel der Neuinfizierten ist zwischen 20 und 29 Jahre alt.In der vergangenen Woche waren sechs Patienten an Covid-19 gestorben. Insgesamt wurden bislang rund 6000 Todesopfer registriert. Die tatsächliche Zahl wird weit höher geschätzt, da nicht alle Gestorbenen auch getestet worden waren. (red. mit AFP/dpa)