An Rhein und Ruhr. Im vergangenen Jahr flossen wieder Millionenbeträge in die Stadtkassen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einnahmen aber rückläufig.
Die Städte in NRW haben im vergangenen Jahr weniger Geld durch Bußgelder und Strafzettel eingenommen als noch im Vorjahr. Besonders die Zahlen der Falschparker und Temposünder bleiben aber auf hohem Niveau. Für die kommunalen Haushalte bleiben Knöllchen damit eine ergiebige Einkommensquelle.
Leichtes Minus bei Einnahmen durch Bußgelder
Verkehrssünder bescheren den Städten an Niederrhein und im Ruhrgebiet weiterhin Millioneneinnahmen. Eine der am besten verdienenden NRW-Städte ist Düsseldorf. 28,7 Millionen Euro flossen im vergangenen Jahr in die Stadtkasse, wie die Verwaltung mitteilt. Nur die Stadt Köln hat mit 44,884 Millionen Euro höhere Einnahmen erzielt.
13,8 Millionen Euro davon komme von Rasern und Autofahrer, die bei Rot fuhren. 14,9 Millionen Euro komme aus dem Bereich des ruhenden Verkehrs – also Parken, Halten oder ähnliches. Den Einnahmen gegenüber stehen jedoch auch 12 Millionen Euro für Personal und Ausrüstung, wie die Landeshauptstadt weiter mitteilt.
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Einnahmen durch Bußgelder leicht rückläufig. So hat die Stadt nach eigenen Angaben in 2022 noch 30,2 Millionen Euro eingenommen. Der Rückgang ist nach Ansicht der Stadt Düsseldorf ein „erster positiver Effekt“ von Verschärfungen der Strafen im Bußgeldkatalog.
Blitzer bringen den Städten Millionenbeträge ein
Ein ähnliches Bild zeigt sich in anderen Städten. Die Ruhrmetropole Essen nahm im vergangenen Jahr 13,265 Millionen Euro durch Bußgelder ein. Das berichtet eine Sprecherin auf Anfrage. Im Vorjahr hatte Essen nach Zahlen des Statistischen Landesamtes noch 13,962 Millionen Euro eingenommen. In die Essener Statistik flossen auch Vergehen, wie illegale Müllentsorgungen ein. Jedoch ist dieser Anteil sehr gering, da nach Angaben der Stast rund 13 Millionen Euro von Verkehrssündern kamen.
Auch das benachbarte Duisburg nahm mit 18,309 Millionen Euro in 2023 im Vergleich zum Vorjahr (18,929 Millionen Euro) weniger ein. Was alle die Städte gemeinsam haben: Blitzer trugen in hohem Maße zu den Einkünften bei.
In Duisburg kamen durch mobile und stationäre Blitzer immerhin 5,271 Millionen Euro zusammen. Das sind 28,79 Prozent der Gesamteinnahmen. In Essen trugen Blitzer indes mit 6,2 Millionen Euro zur Gesamtsumme bei. Hier sind es sogar 46,74 Prozent der Einnahmen.
Nur Oberhausen hatte mehr Einnahmen in 2023
Rückläufig auch die Zahlen am Niederrhein: Moers nahm in 2023 2,3 Millionen Euro ein (2022: 2,378 Millionen), Wesel kassierte Bußgelder in Höhe von 1,585 Millionen Euro (2022: 1,661 Millionen Euro) und in Kleve kamen 790.000 Euro zusammen (2022: 798.000 Euro).
Einzig in Oberhausen laufen die Zahlen entgegen dem allgemeinen Trend: Hier stehen für das vergangene Jahr 9,5 Millionen Euro Einnahmen zu Buche im Vergleich zu 8,586 Millionen Euro in 2022.
Der rückläufige Trend spiegelt sich in den Gesamtzahlen der Verkehrssünder wider. Wie die Stadt Düsseldorf zusammenfasst, wurden im vergangenen Jahr 256.908 Autofahrer mit erhöhter Geschwindigkeit erwischt. 2022 waren es noch 261.767 Temposünder. „Trauriger Spitzenreiter war ein Autofahrer, der im April mit seinem BMW mit 170 Kilometern pro Stunde statt der erlaubten 60 Kilometer pro Stunde durch den Tunnel raste“, heißt es in der Mitteilung. „Den Fahrzeugführer erwartete ein Bußgeld in Höhe von 800 Euro, ein dreimonatiges Fahrverbot sowie zwei Punkte in Flensburg.“
Mit 230 Sachen über die A44 zu brettern kostet 700 Euro
37.408 der Tempoverstöße habe man auf der Autobahn A44 registriert (2022: 37.073). „Die höchste gemessene Geschwindigkeit wurde im Februar mit 230 Stundenkilometer anstatt der erlaubten 100 Stundenkilometer festgestellt. Den Fahrzeugführer eines Audi erwartete ein Bußgeld in Höhe von 700 Euro, ein dreimonatiges Fahrverbot sowie zwei Punkte in Flensburg.“
Gesunken ist auch die Zahl der erwischten Falschparker. 458.252 Fahrer stellten ihre Autos unerlaubterweise ab und wurden dafür zur Kasse gebeten. 2022 waren es noch 490.101.
Wie alle Städte mitteilen, fließen die Einnahmen direkt in den kommunalen Haushalt. Eine zweckgebundene Verwendung gibt es nicht.