Am Niederrhein. Der Deutsche Wetterdienst macht keine große Hoffnung auf Schnee an den Feiertagen. Auch ein Experte vom Niederrhein hat andere Aussichten.

Mit der Familie im warmen Zuhause sitzen, sich an tollem Essen und hoffentlich mindestens ebenso tollen Geschenken erfreuen und beim Blick nach draußen genießen, wie die Welt in eine Hülle voll Schnee getaucht ist. So oder so ähnlich wünschen sich wohl viele Menschen „weiße Weihnachten“. Doch flächendeckenden Schneefall über ganz Deutschland hinweg gab es zu Weihnachten zuletzt 2010 und gerade Nordrhein-Westfalen wird ohnehin nicht von Schnee verwöhnt. Auch in diesem Jahr wird es wohl keine Schneeflocken zu Weihnachten geben, abgesehen von den höheren Lagen, zum Beispiel dem Kahlen Asten, kündigen Meteorologen an.

Falls es doch schneien sollte, wird der Schnee nicht liegen bleiben

Der Tiefdruck-Einfluss nehme immer mehr zu und so stelle sich für Nordrhein-Westfalen ein „sehr wechselhafter Wetter-Charakter“ ein. Dabei sei es sehr mild und sehr windig, erklärt Markus Winkler vom Deutschen Wetterdienst in Essen.

„Zu Heiligabend könnte sich die Lage etwas ändern. Da ist dann die Frage, wo das Tief hinzieht.“ In den höheren Lagen „könnte es zu Schneeschauern kommen, ich glaube aber nicht, dass es bis ins Flachland reicht“, meint der Experte. Wenn sich doch mal ein Schneeschauer „verirren“ sollte, glaube er nicht, dass es weiß wird. Winkler macht also keine Hoffnung auf eine Schneelandschaft in den Städten des Ruhrgebiets.

Am Niederrhein könnte es stürmen

Hubert Reyers aus Kleve, Betreiber der Webseite „Wetter am Niederrhein“ und hauptberuflich Landwirt, prognostiziert für die kommenden Tage am Niederrhein hauptsächlich Wind, „wenn nicht sogar Donnerstag und Freitag Sturm, danach ist immer noch nicht ganz klar, ob die kalte Luft gewinnt oder die milderen Temperaturen mit acht bis zehn Grad bleiben.“ Die Tendenz sei, dass es nasskalt bleibe. In Mittelgebirgen könne es zu Schneefällen kommen.

Landwirt Hubert Reyers aus Kleve ist leidenschaftlicher Hobby-Meteorologe.
Landwirt Hubert Reyers aus Kleve ist leidenschaftlicher Hobby-Meteorologe. © Fabian Strauch / FUNKE Foto Services | Fabian Strauch

Bedingungen müssten sich für Schnee gravierend ändern

„Es ist nicht die kontinentale Kaltluft, die man sich vielleicht wünschen würde. Dass es nachts schneit und tagsüber die Sonne auf den Schnee scheint, das passt leider nicht“, sagt der Hobby-Meteorologe mit einem Schmunzeln. Damit es am Niederrhein schneien könne, „müssten wir eigentlich Ostwind haben. Das hieße aber, dass es in Skandinavien ein Hoch geben müsste, das Kaltluft aus Osteuropa zu uns bringt.“

Das sei aber diese Woche nicht der Fall und nächste voraussichtlich auch nicht, erläutert Reyers. Grundsätzlich würden die Chancen auf „weiße Weihnachten“ sinken. „Der Atlantik ist wärmer als je zuvor und die Strömung müsste komplett drehen.“ Es habe in den vergangenen Jahren auch schon mal Frost an Weihnachten gegeben, aber da habe es nicht geschneit, erinnert sich Reyers.