An Rhein und Ruhr. Wegen des Glasfaser-Ausbaus werden alte Kabel von der Telekom nicht sofort außer Betrieb genommen. Verbraucherschützer warnen vor Haustürwerbung.

Im Rahmen der fortschreitenden Glasfaserausbaus in NRW ziehen weiterhin Werber durch Wohngebiete und versuchen, neue Verträge zu verkaufen. Verbraucherschützer warnen immer wieder vor diesen Haustürgeschäften. Denn allzu oft wird Druck auf den Kunden ausgeübt, damit dieser einen neuen Vertrag unterschreibt. Auch mit der Behauptung, das alte Kupferkabelnetz werde nach dem Glasfaserausbau abgeschaltet. Anbieter betonen, es gebe keinen festen Zeitplan, wann das Kupfernetz abgeschaltet werde.

Verbraucherzentrale warnt vor Verkaufsmaschen

„Sicherlich wird das Kupfernetz nicht unendlich lange weiterbetrieben“, erklärt Felix Flosbach, Glasfaserexperte der Verbraucherzentrale NRW. „Jedoch haben wir bisher noch keinerlei Informationen, dass dies schon in fünf Jahren abgeschaltet werden soll.“ Er würde solche Ankündigungen von Haustürwerbern als eine falsche Aussage, ansehen, „die bloß dem Verkauf dienen soll.“

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Die Telekom stellt klar, dass es noch keinen konkreten Zeitplan gebe, wann das Kupfernetz abgeschaltet werden solle. „Denn dafür müssen viele Voraussetzungen erfüllt sein, auch regulatorischer Art seitens der Bundesnetzagentur“, sagt eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage.

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„Aber wichtig ist uns vor allem, dass wir unsere Kunden dabei mitnehmen. Glasfaser ist die Zukunft, und wir bauen Zukunft. Aber wir wollen auch sicherstellen, dass wir überall Glasfaser haben, bevor wir das Kupfernetz abschalten.“

Telekom: Betrieb von zwei netzen langfristig nicht sinnvoll

Bereits jetzt fange man jedoch damit an, Stück für Stück das Kupfernetz außer Betrieb zu nehmen, wie die Sprecherin weiter mitteilt. „Wenn wir ein Gebiet haben, in dem sehr viel Glasfaser gebaut ist, dann nehmen wir sukzessive die Netzwerkkarten für die Kupferanschlüsse außer Betrieb. Der Betrieb von zwei Netzen parallel nebeneinander macht langfristig gerade mit Blick auf den Energie- und Stromverbrauch keinen Sinn.“

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Vodafone klärt auf, dass sie kein eigenes Kupfernetz betreiben, sondern nur Koaxialkabel, die Glasfaseranschlüsse auf den letzten Metern mit den Häusern verbinden. Dazu kämen eigene Glasfaserausbauprojekte. Das bestehende Netz werde weiter betrieben werden, solange der Bedarf da ist.