An Rhein und Ruhr. Bislang rollen die grünen Flix-Züge in NRW auf den Routen von Köln nach Hamburg und Berlin. Künftig soll es auch nach Holland gehen.
Der private Fernverkehrsanbieter „Flixtrain“ prüft Zugverbindungen auch in die Niederlande. Für den Zeitraum ab November 2024 hat das Unternehmen bei den niederländischen Eisenbahnen eine Fahrplantrasse für die Route Oberhausen-Arnheim-Utrecht-Amsterdam-Den Haag-Rotterdam beantragt.
„Wir sehen eine enorme Nachfrage nach internationalen Reisen und obwohl Fernbusse auf vielen Verbindungen bereits eine sehr gern genutzte Option sind, glauben wir, dass auch ein wettbewerbsfähiges und umfassendes Bahnangebot eine entscheidende Rolle bei der Mobilitätswende spielen muss. Allerdings stehen wir bei der Umsetzung von internationalen Zugverbindungen vor vielen Herausforderungen“, so ein Sprecher des Unternehmens.
Man fühle sich von der EU-Kommission bei der Durchsetzung internationaler Verbindungen für mehr Wettbewerb auf der Schiene gut unterstützt. Erst kürzlich hatte eine Studie ergeben, dass Bahnreisen ins Ausland immer noch deutlich teurer sind als klimaschädliche Flugreisen. Immerhin hat Flixtrain Auslandserfahrung: Das Unternehmen fährt schon Züge in Schweden und will auch einen Zug von Berlin nach Stockholm ins Programm nehmen.
Aber vor dem Start in die Niederlande müssten indes noch zahlreiche Fragen mit Behörden und Ministerien geklärt werden, die endgültige Entscheidung steht noch aus. Sollten die Verhandlungen mit den Niederlanden zu einem positiven Ergebnis kommen, wird seitens Flixtrain überlegt, von wo der Zug in Deutschland starten soll. Denkbar wäre beispielsweise eine Route von Dortmund durchs Revier nach Oberhausen und dann in die Niederlande.
Die Route in Deutschland ist noch offen
Wahrscheinlicher ist indes, dass Köln Start und Zielbahnhof wird. Denn Flixtrain, das seit 2017 Routen in Deutschland und nach Basel betreibt, fährt bereits Linien von und nach Köln mit den Zielen Hamburg beziehungsweise Berlin und Zwischenhalten in Essen, Duisburg und Düsseldorf an - einige Züge fahren darüber hinaus nach Leipzig/Dresden beziehungsweise Aachen.
Ob auf dem Weg zwischen Oberhausen und der Grenze noch in Wesel und Emmerich Stopps denkbar sind, ist derzeit noch offen, erst wenn die Genehmigung aus den Niederlanden vorliege und die Trassenpreise dort ein attraktives Angebot möglich machen, wird bei Flix über den deutschen Streckenast intensiver nachgedacht. Hierzulande, so das Unternehmen, gibt es den Zugang zu den Strecken deutlich schneller. Ebenfalls einkalkuliert werden müsse, so ein Unternehmenssprecher, inwieweit Streckensperrungen und Bauarbeiten samt Umleitungen die Verbindung beeinflussen.
Bekanntlich kommt es wegen des dreigleisigen Ausbaus auf der Strecke Emmerich-Oberhausen dort immer wieder zu Sperrungen und Einschränkungen des Betriebs, der auch die dort bereits verkehrenden ICEs trifft, die dann meist von Amsterdam über Eindhoven, Venlo und Mönchengladbach umgeleitet werden.