An Rhein und Ruhr. 9 bis 18 Uhr - das waren bislang Pflichtöffnungszeiten für Apotheken. Jetzt können sie auch von 14 bis 20 Uhr aufmachen. Die Kammer weiß, warum.

Lieber eine flexibel geöffnete Apotheke als gar keine: Auf diese Wirkung einer ab sofort geltenden Neuregelung zur Öffnungszeit hoffen die Apothekerkammern. Nebenwirkung: Kundinnen und Kunden müssen sich genauer informieren, wann „ihre“ Apotheke für sie da ist. Denn Apotheker dürfen künftig freier entscheiden, wann sie öffnen.

Das, so die Apothekerkammern in NRW, erleichtert schafft Freiräume und reduziert Arbeitsbelastung und macht unsinnige Öffnungen überflüssig: Auch Apotheken in Einkaufszentren mussten ab 9 Uhr öffnen, selbst wenn Shops ringsrum erst um 10 Uhr die Rolläden hochfahren. Doch vor allem hofft die Kammer, dass der Apothekenschwund auf dem Land gebremst wird. Die Apotheker beklagen die Arbeitsbedingungen seit einiger Zeit, gingen sogar für einen Tag in den Streik..

„Wir kennen Fälle, in denen es Inhaberinnen und Inhabern nicht möglich war, ihre Apotheke mit Bus und Bahn pünktlich zu erreichen. Bevor eine solche Apotheke schließen muss und die Versorgung leidet, schafft die neue Regelung deutlich mehr Handlungsfreiheit und verbessert so die Versorgung“, meint Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein, zuständig für rund 2000 Apotheken im Rheinland - Tendenz allerdings sinkend.

Apothekerkammer: Notfallversorung bleibt wie bisher

Künftig wird montags bis freitags an vier Tagen zwischen 8 und 20 Uhr an sechs Stunden geöffnet – die Zeiten sind frei wählbar. An einem weiteren Tag wird drei Stunden geöffnet. So haben es die Apotheker in Abstimmung mit dem NRW-Gesundheitsministerium beschlossen.

Bislang galt: Geöffnet ist von 9 bis 18 Uhr (abzüglich 2h Mittagspause) und mittwochs bis 12. Künftig könnten Apotheken beispielsweise von 14 bis 20 Uhr öffnen. An der Versorgung der Menschen durch Notfallapotheken, die rund um die Uhr geöffnet sind, ändert sich nach Angaben der Kammern dadurch nichts. Die meisten Apotheken, so schätzen Fachleute, werden ohnehin etwa am bisherigen Muster festhalten.