Am Niederrhein. Seit einer Woche fahren die Züge zwischen Kleve und Düsseldorf wieder. In sechs Monaten wurde die Strecke saniert, doch die neue Technik streikt.
Es sollte alles besser werden: Über fünf Monate war die Strecke Kleve-Krefeld abschnittsweise gesperrt, um die anfällige Technik aus Reichsbahnzeiten zu ersetzen. Die Menschen an Rhein und Niers mussten auf Ersatzbusse ausweichen, ein Übel, wenn auch ein notwendiges. Doch in der ersten Woche seit Wiederinbetriebnahme hakt es ständig. Direkt am Dienstag, 29. November, fiel eines der sanierten Stellwerke aus, am Freitag war ein Signal (auf dem nicht sanierten Streckenteil) bei Meerbusch defekt, Samstag kam es aufgrund von erkranktem Personal zu weiteren Zugausfällen. Verspätungen gab es in der gesamten Woche immer mal wieder auf der Route zwischen Kleve, Geldern, Kempen und Düsseldorf. Das ruft jetzt die CDU auf den Plan.
Es kam „immer wieder zu Betriebsstörungen, erheblichen Zugverspätungen und -ausfällen“, so der Klever Bundestagsabgeordnete Stefan Rouenhoff (CDU). Gemeinsam mit örtlichen Landtagsabgeordneten kündigt er an, die Verantwortlichen von DB Netz, Betreiber Rhein-Ruhr-Bahn, des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr und Landesverkehrsministeriums zu einem Runden Tisch nach Düsseldorf zu bitten, um zu klären, warum es auch nach dem Investment von über 70 Millionen Euro weiter hakt.
CDU-Politiker: „Unverzügliche Abhilfe ist dringend erforderlich“
„Wir wollen von den Bahnbeteiligten eine Erklärung dafür, warum es weiterhin zu erheblichen Problemen im Zugverkehr zwischen Kleve und Krefeld kommt. Und wir wollen wissen, wie und in welchem Zeitraum die Betriebsstörungen, Zugverspätungen und -ausfälle beseitigt werden sollen“, so Rouenhoff. Die politischen Entscheidungsträger der CDU im Kreis Kleve seien sich jedenfalls völlig einig: „So kann es nicht weitergehen. Eine unverzügliche Abhilfe der misslichen Lage ist dringend erforderlich.“ Zu dem Gespräch sind auch Vertreter der betroffenen Landkreise Kleve und Viersen sowie der Stadt Krefeld geladen. Einen Termin gibt es noch nicht.
Die Bahn will am Dienstag in Kempen die Modernisierung der Strecke im Rahmen des so genannten „Schnellläuferprogramms“ offiziell vorstellen. In der am Freitag versandten Einladung zum Pressegespräch schreibt die Bahn von einer „Modernisierung im Rekordtempo: Digitalisierte Stellwerke zwischen Kleve und Kempen erfolgreich in Betrieb gegangen.“