Sollten Privathaushalte dieses Jahr auf Lichterketten verzichten? Ja, sagt NRZ-Volontär Tobias Kaluza. Redakteurin Denise Ludwig widerspricht.
Die Politik ruft die Menschen zum Energiesparen auf. Und auch die Deutsche Umwelthilfe prescht mit einem Vorschlag hervor: Zu Weihnachten sollten alle Bürgerinnen und Bürger auf Weihnachtsbeleuchtung verzichten. Das spare Strom, so der Verband. Aber haben die Menschen in NRW nicht schon genug verzichtet? Ein Pro und Contra:
Pro Verzicht: Weniger ist mehr
Die Energiekrise zwingt uns alle zum Strom sparen. Da passt der Vorschlag zu weniger Festbeleuchtung. Schließlich muss nicht jede Wohnung beleuchtet sein wie ein Flughafenrollfeld bei Nacht.
Das mag man schade finde, weil viele die bunten Lichter mögen. Allerdings stört deren Abwesenheit nun auch nicht. Ich selbst dekoriere nie. Zugegebenermaßen weil ich zu faul zum Aufstellen und Abräumen bin.
Aus meiner Kindheit bin ich es gewohnt, dass im Dezember Heerscharen von blitzenden und blinkenden Figürchen die Fensterbank besetzen. Nur in der eigenen Wohnung vermisse ich den ganzen „Killefit“, wie meine Oma solcherlei Kleinkram nennt, nicht wirklich.
Aber ein Vorschlag zur Güte: Wir können dieses Jahr doch nur die Deko aufstellen, die keinen Strom verbraucht. Wenn die Lichterketten aus bleiben, stelle ich sogar einen Weihnachtsmann auf. Versprochen!
Contra Verzicht: Ein Symbol der Hoffnung
Jeder denkt in diesen Tagen darüber nach, an welchen Stellen er sparen kann. Womöglich wird der eine oder andere auch an Weihnachten weniger Lämpchen einschalten. Einen Zwang dazu, gar ein Beleuchtungsverbot sollte es allerdings nicht geben.
Die Menschen an Rhein und Ruhr werden bereits genug gegängelt, müssen Strom sparen, weil ihnen angesichts der horrenden Kosten gar nichts anderes übrig bleibt, sollen Gas sparen, weil Minister Robert Habeck es sagt.
Und jetzt will die Deutsche Umwelthilfe den Menschen noch die Weihnachtsbeleuchtung madig machen. Dabei wird dieses Weihnachten für viele durch die angespannte Wirtschaftslage per se ein anderes sein, das Festessen und die Geschenke nicht so üppig ausfallen, vielleicht sogar von Existenzängsten geprägt sein.
Und gerade das Licht – Jesus sprach von sich selbst als Licht der Welt – soll Hoffnung und Trost spenden.