An Rhein und Ruhr. Am Niederrhein ist die Nachfrage nach Kaminholz aufgrund der Energiekrise gewaltig. Behörden melden vereinzelt sogar Holzdiebstähle im Wald.

Die Gaspreise steigen, viele Bürgerinnen und Bürger suchen händeringend nach alternativen Heizmethoden. Dabei fällt die Wahl häufig auf Holzöfen – so häufig, dass Anbieter die Nachfrage nicht stillen können. Kunden in NRW berichten davon, dass Termine bei Heizungsbauern über Monate ausgebucht sind. Auch Brennmaterial ist kaum zu bekommen

Händler klagen über steigende Preise, rund dreimal teurer ist das Kaminholz mittlerweile im Einkauf. Dass Preiserhöhungen an Kunden weitergegeben werden, ist laut Daniela Ramon Simon, die einen Brennholzhandel in Duisburg betreibt, unausweichlich. 900 Euro koste eine Palette Pellets aktuell. Rund vier brauche man davon, um bei normalem Heizverhalten durch den Winter zu kommen. Dennoch sei die Nachfrage zehnmal größer als in den Vorjahren: „Unsere Warteliste war zwischenzeitlich zwei Monate lang. Wir kämpfen im Moment um jede Lkw-Lieferung.“

Experte: Holzdiebstahl im Wald lohnt sich nicht – kein großes Problem in NRW

Die erfolglose Suche nach Futter für den heimischen Kamin animiert Medienberichten zufolge Menschen dazu, sich im Wald zu bedienen. Von Millionenschäden auf Bundesebene ist die Rede. Erlaubt sind laut der „Handstraußregel“ aber nur kleine Mitbringsel für den Privatgebrauch. Größere Mengen werden wie jeder andere Diebstahl geahndet. In NRW sei das Thema Holzdiebstahl jedoch nicht präsenter als vor der Inflation, erklärt Michael Blaschke, Sprecher von Wald und Holz NRW.

Ohnehin ergebe es wenig Sinn, für kommenden Winter Holz zu stehlen, da dieses zwischen ein und zwei Jahren trocken gelagert werden müsse, bis . Dennoch melden Behörden am Niederrhein vereinzelt Zunahmen von Diebstählen. Im Kreis Wesel etwa registrierte die Polizei in den vergangenen zwei Monaten drei Fälle von Holzdiebstahl, im gesamten Jahr zuvor nur einen einzigen.

Energiekrise: Polizei ertappt Brennholz-Dieb in Dinslaken auf frischer Tat

In Dinslaken etwa hatte ein Spaziergänger einen Mann dabei beobachtet, wie dieser den Kofferraum seines Autos mit zerkleinerten Holzstämmen befüllte. Er alarmierte die Polizei, die den Holzdieb auf frischer Tat ertappte.

„Ohne aufmerksame Zeugen ist es allerdings sehr schwer, Holzdiebstahl nachzuverfolgen“, gibt Peter Reuters, Leiter des Sachgebiets Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Weseler Kreispolizeibehörde, zu. Aus diesem Grund statten Forstbetreiber ihr Holz vermehrt mit E-Trackern auszustatten, um dieses bei Diebstahl orten zu können.