An Rhein und Ruhr. Um eine astronomische Energienachzahlung im kommenden Jahr zu verhindern, solle man bereits jetzt mehr zahlen. Was die Verbraucherzentrale rät.
Wer jetzt die monatlichen Nebenkosten erhöhe, könne sich vor einer hohen Nachzahlung schützen, sagen Vertreter von Mieter- und Eigentümerverbände. Das schütze Mieter und Vermieter vor finanziellen Problemen.
Anstehende Nachzahlung für viele unbezahlbar
Viele Menschen werden im kommenden Jahr eine Nachzahlung für die Energiekosten bekommen, die sogar vierstellig sein könnte und die nicht zu stemmen ist, warnt Hans-Jochem Witzke, Vorsitzender des Mieterbund NRW. Er rät dazu, die Abschlagszahlungen an den Vermieter bereits jetzt zu erhöhen.
Auch Vermieter bekommen Geldprobleme
„Ich würde die Zahlung verdoppeln“, betont er. „Manchmal kommen Vermieter auch auf einen zu und schlagen das vor.“ Der Vermieter könne das aber nicht erzwingen, ergänzt Witzke. „Aber es wäre sinnvoll, wenn man das anpasst.“ Ansonsten werde es für viele problematisch, wenn die Nachzahlungen kommen. „Und auch die Vermieter bekommen Liquiditätsprobleme, wenn sie jetzt das Geld vorlegen müssen.“
Auch die Verbraucherzentrale rät dazu, sich schon auf hohe Kosten einzustellen. Wenn möglich sollen man Rücklagen bilden, sagt Birgit Vorberg, Referentin für Kredit und Entschuldung der Verbraucherzentrale NRW. „Und man sollte mit dem Vermieter bereits höhere monatliche Abschlagszahlungen vereinbaren, um die Nachzahlung kleiner zu halten.“ Auch könne man versuchen, weiter Energie zu sparen. „Auch kann man prüfen, ob man Wohngeld beantragen kann, wodurch dann Energiekosten bezuschusst werden“, so Vorberg.
Sorge über hohe Betriebskosten
„Mieter können in erhebliche finanzielle Schwierigkeiten geraten“, warnt auch Erik Uwe Amaya, Direktor von Haus und Grund Rheinland Westfalen. Auch der Eigentümerverband rät zu höheren monatlichen Zahlungen und empfiehlt den Vermietern, sich mit ihren Mietern zu einigen. Die sei oft im Interesse beider Seiten, so Amaya.
Kündigungen seien jedoch nicht zu befürchten. „Die privaten Vermieter haben während der Corona-Krise gezeigt, dass sie den Mietern in besonderen Situationen Mietsenkungen oder Stundungen anbieten, wenn es finanziell möglich ist“, sagt Amaya. Die Vermieter sehen jedoch die Betriebskosten mit Sorge. „Vermieter müssen zunächst in Vorleistung treten, bevor die Kosten auf die Mieter umgelegt werden können.“