Aus den Niederlanden. Trotz hoher Inflation kommen die Einkaufsgäste aus NRW weiter nach Venlo – etwa zu den bekannten „2 Brüdern“. Was dennoch Probleme bereitet.

Noch die Extraportion Pommes mit zwei Saucen nach dem Einkauf im Outletcenter kurz hinter der Grenze – oder doch lieber den Geldbeutel geschlossen halten und aufs Abendbrot zuhause warten? Das dürften sich viele Menschen aus NRW aktuell fragen, die fürs Shopping in die Niederlande fahren. Denn die Inflation im Nachbarland hat im Juli besonders hart zugeschlagen.

Ganze 10,3 Prozent waren die Preise letzten Monat im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen – und damit noch mal stärker als in Deutschland, wo der Wert bei 8,5 Prozent liegt. Hat das schon Auswirkungen auf die Grenzstadt Venlo, die stark von Einkaufstourismus aus NRW profitiert?

Einkaufen in Venlo: Trotz höherer Preise Andrang aus NRW

„Trotz Inflation kommen die Shoppingtouristen weiter“, sagt Citymanager Marcel Tabbers auf Anfrage. „Und im Sommer ist hier sowieso mehr los.“ Es käme auch nur vereinzelt vor, dass Läden schließen würden. Das habe vor allem auch mit den Belastungen der Coronapandemie zu tun, staatliche Auffanghilfen seien inzwischen weggefallen.

Was der Einkaufsstadt Venlo wie auch in den gesamten Niederlanden eher zu schaffen mache: der Personalmangel. Nach der Pandemie seien die abgewanderten Kräfte noch nicht wieder voll zurückgekommen. Vereinzelt müssten Shops teilweise früher schließen oder auch mal tageweise zu machen.

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Dass gerade Lebensmittelpreise besonders anziehen, merkt etwa die bekannte Supermarktkette „2 Brüder“ in der Venloer Innenstadt. „Natürlich entkommen wir in den Niederlanden durch die höheren Einkaufspreise Preiserhöhungen nicht. Davon verschonen wir unsere Kunden so viel wie möglich“, so Marketingmanager Ton van Aar. Doch Kundinnen und Kunden aus NRW kämen nach wie vor.

„Einer unserer wichtigsten Verkaufsschlager ist Kaffee. Kaffee hat uns groß und einzigartig gemacht. Weil Kaffee in Deutschland viel teurer ist als hier in den Niederlanden, kommen viele Menschen aus Deutschland bis heute in unsere Supermärkte.“