Düsseldorf. Die NRW-Verdi-Chefin bezeichnet die Situation am Flughafen Düsseldorf als „desaströs“. Beschäftigte fürchten sich sogar vor den Sommerferien.
Die Lage am Düsseldorfer Flughafen könnte sich mit dem Beginn der Sommerferien dramatisch zuspitzen, befürchtet die Landesvorsitzende der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Gabriele Schmidt.
„Die Situation, die wir jetzt haben, ist ziemlich desaströs“
Im Gespräch mit unserer Redaktion berichtete sie, die Beschäftigten bei den Sicherheitskontrollen hätten die Sorge, dass es zu körperlichen Übergriffen gegen sie kommen könnte und die Belastung zu höheren Krankenständen führen könnte. Zudem kritisierte Schmidt mit scharfen Worten die Tatenlosigkeit der Politik und forderte ein Ende des Einsatzes privater Unternehmen.
Die Privatisierung sei gescheitert, so Schmidt. „Die Situation, die wir jetzt haben, ist ziemlich desaströs. Wir haben schon vor Monaten darauf hingewiesen, dass da zu wenig Personal in der Flugabfertigung -und Sicherheit ist“, so Schmidt. Darauf habe jedoch niemand gehört. Es habe mehrfach die Warnung gegeben, dass die Zeitverträge mancher Beschäftigter auslaufen, wodurch das Personal weiter verknappt werde. „Die Belastungssituation ist schon jetzt vor dem Beginn der Sommerferien extrem“, betonte die Gewerkschafterin.
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„Die Kollegen berichten uns, dass sie es mittlerweile mit äußerst aggressiven Passagieren zu tun haben. Sie befürchten körperliche Gewaltanwendung gegen sie, wenn die Sommerferien beginnen. Sie sind in einer Belastungssituation, die jetzt noch zunehmen wird, und sie haben die Sorge, dass Beschäftigte gesundheitlich wegbrechen“, warnte die Verdi-Landeschefin.
Ein Problem, das nicht kurzfristig gelöst werden kann
Die aktuellen Probleme könnten jedoch nicht kurzfristig, also vor den Sommerferien behoben werden, gab Schmidt zu bedenken, weil diese Beschäftigten wegen der Luftsicherheit eine Qualifizierung machen müssen, die bis zu zehn Wochen dauere. „Man ist ganz bewusst in diese Situation gelaufen und hat nicht die Verantwortung übernommen, frühzeitig als Arbeitgeber Gegenmaßnahmen einzuleiten“, kritisierte Schmidt.
Sie sehe diese Verantwortung im politischen Bereich und bei den Unternehmen, die die Aufgaben übernommen haben. Die Flugsicherheit sei eine Hoheitsaufgabe. Die Aufgabe der Abfertigung sei jedoch an private Unternehmen übergeben worden. „Die Politik ist in der Verantwortung, dass das ordnungsgemäß läuft.
Die Unternehmen sind verpflichtet, entsprechend Personal einzusetzen und nicht so auf Last zu fahren, dass die Gesundheit der Beschäftigten bedroht ist“ betonte die Gewerkschafterin. Im Prinzip habe sich bewiesen, dass die Privatisierung gescheitert sei. „Deshalb muss man es als hoheitliche Aufgaben zurückführen.“