Kleve. Diese Familie liebt Erdbeeren: Betreiber des Warbeyener Erdbeerparadieses in Kleve bereiten sich auf die Ernte vor. Verkaufsstart am ersten Mai.
Schon in den 70er Jahren wusste Franz-Josef Arntz, dass der Milchviehbetrieb seiner Eltern zu klein war, um langfristig Landwirtschaft betreiben zu können. Als dann der erste Bauer im Dorf Warbeyen in Kleve Erdbeeren verkaufte, war Arntz sofort angetan: Er sah darin eine Chance für die Zukunft seines Betriebs.
„Zuerst war es nur ein Hobby“, erklärt der Landwirt. Heute heißt der ehemalige Viehbetrieb „Warbeyener Erdbeerparadies“, umfasst zehn Hektar Felderdbeeren und über 20 Folientunnel und wird von der ganzen Familie gemeinsam geleitet. Die Erdbeeren landen nun an den verschiedensten Verkaufsstellen, auch außerhalb von Kleve, zum Beispiel in Emmerich, Rees, Duisburg oder Moers.
„Ich kenne das hier schon seit meiner Kindheit. Es macht einfach Spaß und ich weiß inzwischen genau, wie alles läuft“, sagt der 22-jährige Sohn Felix. Damit „alles läuft“ bedarf es aber viel Arbeit, wie die Bauern wissen. „Es fängt schon mit der Feldauswahl an, man muss die Bedingungen im Boden kennen und die Vorfrüchte, die dort gewachsen sind“, so der 62-Jährige. Neben den Erdbeerfeldern liegen sieben Kilometer entfernt die Folientunnel. „Wir haben bewusst zwei Standorte, falls es in einer Region zum Beispiel zu starkem Hagel kommt. Dann haben wir einen Betrieb in Reserve“, erklärt Arntz.
Ob Felder oder Folientunnel: viel Vorbereitung nötig
In den Tunneln werden die Erdbeeren einige Wochen früher reif. So kann die Saison für die Familie Arntz schon in wenigen Tagen beginnen. Ab dem ersten Mai können die ersten Erdbeeren voraussichtlich verkauft werden. Eine 500-Gramm Schale kostet dann etwa 3,90 Euro.
Auf dem Feld sind neben den klassischen Erdbeerarten auch Spätsorten gepflanzt. Diese sind mit Heu bedeckt, um die Sonneneinstrahlung zu dämmen. So sind einige Erdbeeren erst in einigen Monaten reif und die Saison kann verlängert werden. Andere Felderdbeeren werden mit Folien warmgehalten, damit sie schneller geerntet werden können. Das alles sei viel Aufwand. „Wir haben schon Monate vor Beginn der Saison Arbeitskräfte hier, die allein für den Frostschutz und die Vorbereitung hier sind“, so Franz-Josef Arntz. Einige kleine Abschnitte und Felder werden zum Experimentieren genutzt. „Wir probieren gerade zum Beispiel eine neue Spätsorte aus, die süßer sein soll, als die, die wir jetzt anbauen“, sagt Felix Arntz.
Ein Erdbeerfeld kann im Schnitt höchstens zwei Jahre in Folge verwendet werden, danach muss ein Neues her.
„Die Erdbeeren werden sonst sehr klein und eignen sich nicht für den Verkauf“, so der Landwirt. Die nächsten Erdbeerfelder für die kommenden Jahre sind bereits vorbereitet und warten auf die Aussaat. Gut möglich, dass Franz-Josef Arntz bis dahin in Rente geht. Damit ginge das Unternehmen nach 26 Jahren in die nächste Generation.