Düsseldorf/Köln. An den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf sind private Sicherheitskräfte in den Warnstreik getreten. Der Streik soll den ganzen Tag dauern.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat bundesweite Streiks an mehreren Flughäfen angekündigt – darunter auch in Düsseldorf und Köln. In Köln habe die Aktion um Mitternacht bei der Fluggastkontrolle begonnen, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Dienstag. „Wir haben eine hohe Streikbeteiligung.“ Allerdings seien in den frühen Morgenstunden grundsätzlich nicht allzu viele Mitarbeiter im Einsatz. Auch in Düsseldorf sei in einigen Bereichen ab 4 Uhr der Warnstreik angelaufen.

Der Warnstreik sollte den ganzen Tag andauern. Er betrifft insgesamt acht Flughäfen, darunter Frankfurt, Berlin und Hamburg. Passagieren drohen Flugausfälle, Verspätungen und lange Wartezeiten. Bereits in der vergangenen Woche hatte Verdi an mehreren Flughäfen ganztägige Warnstreiks durchgezogen, was zu Protesten bei den Flughäfen und Fluggesellschaften geführt hatte.

Rund 140 Flüge in Düsseldorf vorsorglich gestrichen

95 Prozent der Belegschaft sind laut Gewerkschaftssekretär Özay Tarim im Streik. Den Dienstag habe man sich bewusst ausgesucht, weil an dem Tag weniger los ist am Flughafen. Es gibt nur ein Gate, an dem Fluggäste „abgefertigt“ werden. Das sorgt vor der Abflughalle für lange Schlangen und ein Nadelöhr. Insgesamt war bis zum Mittag nicht viel los. Die meisten Passagiere scheinen sich auf den Streik vorbereitet zu haben.

Der Düsseldorfer Flughafen hatte schon im Voraus Beeinträchtigungen des Flug- und Abfertigungsbetriebs angekündigt. Es sei mit erheblichen Verzögerungen bei der Passagierkontrolle zu rechnen, hieß es.

Auch am Morgen war es aber ruhig gewesen. „Trotz längerer Wartezeiten war die Situation im Terminal am frühen Morgen vergleichsweise ruhig, die Fluggäste brachten Geduld mit, hieß es vom Airport. Die Airlines hatten am Montag bereits vorsorglich rund 140 Flüge (96 Abflüge / 44 Ankünfte) von bzw. nach Düsseldorf annulliert und ihre Passagiere darüber informiert. Dadurch war ein Großteil der Passagiere gar nicht erst zum Flughafen angereist. Ursprünglich waren am Düsseldorfer Airport am Dienstag rund 260 Flugbewegungen geplant.

In Köln-/Bonn wurden 73 Flüge gestrichen - 50 Start und 23 Landungen, wie der Flughafen berichtete. „Im Laufe des heutigen Tages finden nur zehn Abflüge statt.“ Im Terminal sei die Passagier-Kontrolle komplett geschlossen. Die Lage sei aber ruhig, da die Airlines auch hier den Großteil der Flüge bereits im Vorhinein gestrichen haben und Fluggäste daheim blieben. Beide Flughäfen wiesen darauf hin, dass sie nicht Tarifpartner, sondern lediglich die Arbeitsstätte seien, an der der Arbeitskampf ausgetragen werde.

Gewerkschaft fordert höhere Gehälter

Verdi führt Tarifverhandlungen mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen. Eine fünfte Runde ist für Donnerstag bei Frankfurt angesetzt. „Wir erwarten Schritte der Arbeitgeber, damit wir die Auseinandersetzung beenden können“, sagte der Verdi-Sprecher. Die Sicherheitskontrollen stehen unter Aufsicht der Bundespolizei und sind weitgehend an private Dienstleister ausgelagert.

Die Gewerkschaft fordert, die Gehälter in den Luftsicherheitsdiensten um mindestens einen Euro pro Stunde zu erhöhen. Wesentlich kostspieliger könnten regionale Angleichungen sowie vereinheitlichte Tarifgruppen werden, die den Arbeitgebern zufolge für einzelne Beschäftigte bis zu 40 Prozent mehr Gehalt bringen würden. (red/dpa)

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