Krefeld. Der geplante Surfpark am Elfrather See in Krefeld hat die nächste Hürde genommen. Das Projekt stößt nicht nur in Krefeld auf breiten Widerstand.

In Krefeld hat der Stadtrat am Donnerstagabend den Weg für ein umstrittenes Großprojekt frei gemacht – einen Surfpark am Elfrather See. Gegen das 30-Millionen-Euro-Großprojekt gibt es erhebliche Bedenken. Widerstand regt sich nicht nur in Krefeld – auch in Moers und Duisburg fürchtet man volle Straßen und mehr Lärm in den angrenzenden Stadtteilen.

Nun also der Entscheid des Stadtrats: nach geheimer Abstimmung wurde die Offenlage für das Surfpark-Projekt mit 37 Ja- bei 19 Nein-Stimmen beschlossen. Der Bebauungsplan-Entwurf wird damit öffentlich gemacht. Die Bürgerinnen und Bürger haben nun ab Anfang Februar sechs Wochen lang die Möglichkeit, Einwände und Bedenken geltend machen. Das bestätigte ein Sprecher der Stadt Krefeld auf NRZ-Anfrage. Krefelds Bürgermeister Frank Meyer zeigte sich nach der Entscheidung zufrieden: „Der heutige Beschluss ist ein Meilenstein auf dem Weg zum Surfpark und zur Umgestaltung des gesamten Areals am Elfrather See.“

Elfrather See in Krefeld: 200.000 Besucher pro Jahr erwartet

Das Großprojekt soll nordwestlich des Sees, auf einer mit Bauschutt verfüllten, ehemaligen Kiesgrube, entstehen. Herzstück soll eine „Lagune“ in Diamantform sein mit etwa 2,5 Hektar Wasserfläche. Ein 225 Meter langer Steg teilt das Surfbecken in zwei Hälften. In einem Becken sollen bis zu zwei Meter hohe, künstliche Wellen Sportbegeisterte locken. „80 bis 90 Surfer können gleichzeitig im Wasser sein“, kündigt der Monheimer Projektentwickler Elakari an.

Ein zweigeschossiges Hauptgebäude soll unter anderem Gastronomie- und Wellness-Angebote beherbergen. Im Außenbereich sollen Freizeitsportarten wie Klettern, Skaterbowl oder Beachvolleyball möglich sein. Vorgesehen ist auch ein Campingplatz, der „Urlaub vor der Haustür“ ermöglichen soll. Elakari plant auf dem gesamten Areal mit rund 200.000 Besuchern pro Jahr.

Online-Petitionen für und gegen das Projekt am Elfrather See

In Krefeld, Moers und Duisburg schlägt das Surfpark-Projekt Wellen: eine Bürgerinitiative für den Erhalt des Naherholungsgebiets Elfrather See hat sich gegründet. Mehr als 3700 Unterschriften wurden in einer Online-Petition gegen den Park bislang gesammelt (Stand 21. Januar). Die Initiative stieg aus der Projektgruppe der Stadt Krefeld für den Surfpark aus, ebenso die Krefelder BUND-Gruppe. Der Naturschutzbeirat, der die Untere Landschaftsbehörde der Stadt in ihrer Entscheidungsfindung unterstützt, hat sich mit Mehrheit gegen das Projekt ausgesprochen.

Die Bedenken der Surfpark-Gegner: Lärm und Verkehr sowie Auswirkungen auf die Natur. Auf der anderen Seite steht allerdings auch eine breite Unterstützung für das Projekt. Die Online-Petition eines sportbegeisterten Bürgers hat bislang fast 3000 Unterstützerinnen und Unterstützer. Die Befürworter sehen das Projekt als große Chance, Krefelds Ruf als Sportstadt zu stärken und naturnahen Sportarten wir Surfen und Stand-Up-Paddling eine neue Heimat zu geben. (mit dum und wit)