Aus den Niederlanden. Ein Busunternehmen in der niederländischen Provinz Overijssel fährt Jugendliche nach Deutschland - damit sie trotz Corona in Clubs feiern können.

Feierwütige Teenager aus den Niederlanden, die in Deutschland Party machen, um dem aktuellen Teillockdown im Nachbarland zu entkommen? Laut einem Bericht des niederländischen TV-Senders RTV Oost fahren wöchentlich hunderte Jugendliche aus der Region Overijssel über die Grenze, um in niedersächsischen Diskotheken zu tanzen.

Ein Fernsehteam von RTV Oost begleitete den Wagen eines Partybusbetriebs, der Touren über die Grenze in eine Disco der niedersächsischen Gemeinde Schüttorf anbietet. Auf den Fahrten würden keine Masken getragen, da kurz hinter der Grenze keine Mundschutzpflicht mehr gelte, zitiert RTV Oost einen der Busfahrer. Die 3G-Regelung reiche aus.

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Am Konzept des Busunternehmens wird Kritik laut. „Wir können natürlich sagen, dass wir es unverantwortlich finden und nicht mehr tun“, sagt der Busfahrer dazu gegenüber RTV Oost. „Aber eigentlich muss das von den Jugendlichen selbst kommen. Wenn es in Deutschland doch noch möglich ist, warum sollen wir diesen Service nicht anbieten?“ Die Fahrten seien eine der wenigen Angebote und Einkünfte, die dem Unternehmen aus der Grenzregion Twente während des Teillockdowns noch bleibe.

Die Sicherheitsregion Twente sieht das weniger locker. Zwar betont ein Sprecher in dem Bericht, dass das Unternehmen nichts Verbotenes tue. Dennoch habe es eine „gesellschaftliche Verantwortung“ angesichts der hohen Infektionszahlen. Auf diese Weise solle man derzeit besser kein Geld verdienen.