Am Niederrhein. Vor 25 Jahren hat sich der „Diebels-Alt-Fan-Club Niederrhein“ gegründet. Die Liebe zum Bier aus Issum war aber nur ein Grund dafür.

Der Aktenordner ist gut gefüllt. Es häuft sich eben so einiges an – in 25 Jahren „Diebels-Alt-Fan-Club Niederrhein“. Jens Marten hat jeden Meilenstein fein säuberlich aufgeschrieben, hat alles ganz ordentlich abgeheftet. Deshalb kann er auch noch mal eben nachschlagen, wenn die Frage nach den Anfängen kommt: „Wir waren damals elf Leute an der Fachhochschule für Technik in Krefeld und saßen öfter bei einem Bierchen zusammen.“ Nach der Prüfung aber stand eine große Frage im Raum: „Wie schaffen wir es, auch weiterhin Kontakt zu halten?“ Ein Club wäre doch was! Und das Thema? Der Blick fiel auf die Flaschen auf dem Tisch. „Uns hat alle die Liebe fürs Bier verbunden.“ Und das durfte nur von Diebels sein, dem Marktführer aus Issum.

Prost! Heißt es natürlich auch bei den Mitgliedertreffen des „Diebels-Alt-Fan-Clubs Niederrhein“.
Prost! Heißt es natürlich auch bei den Mitgliedertreffen des „Diebels-Alt-Fan-Clubs Niederrhein“. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Ein Fan-Club für Diebels-Alt sollte es also werden. Gut, eine gewisse „Bierlaune“ war natürlich auch im Spiel, gibt Marten lachend zu. „Aber wir wollten es dann auch richtig machen.“ Also schrieben sie die zu diesem Zeitpunkt größte deutsche Altbierbrauerei an, damals noch in privater Hand. „Da war die Welt noch in Ordnung.“ Die Idee „schlug ein wie eine Bombe“, die Gruppe durfte sich mit der Gründung am 27. November 1996 selbst den Namen „Diebels-Alt-Fan-Club Niederrhein“ geben. Und „Paule“ – Paul Bösken-Diebels, der damalige Chef – spendierte direkt eine Runde Cappies. Es waren gute Zeiten, damals vor 25 Jahren, sagen er und die anderen: „Diebels war überall.“ Auf den Trikots von Fortuna Düsseldorf oder Borussia Mönchengladbach, auf dem DTM-Rennwagen oder im Werbespot „Ein schöner Tag“.

Teil der größten Brauereigruppe der Welt

Auch der Fan-Club war präsent, vor allem auf den Karnevalszügen am Niederrhein. Die Mitglieder durften auf dem Brauereiwagen mitfahren und Bier ausschenken. Alles ehrenamtlich, versteht sich. Der direkte Kontakt zur Brauerei war ebenfalls gut, regelmäßig trafen sie sich mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. „Vom Staplerfahrer bis zum Chef“, betont Marten. Mit dem Verkauf des Familienunternehmens an die belgische Interbrew-Gruppe im Jahr 2001 aber änderte sich einiges, auch für den Fan-Club. „Viele Leute sind nach Bremen gegangen“, erzählt Stephan Ramlow. „Dadurch hat sich natürlich auch unser Kontakt zu Diebels reduziert.“ Mittlerweile gehört die Brauerei zu Anheuser-Busch InBev Deutschland, der größten Brauereigruppe der Welt, die auch Marken wie Beck’s vertreibt.

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Dass aufgrund der neuen Zugehörigkeit Diebels kaum noch beworben wird, die 143 Jahre alte Marke dadurch immer weiter an Popularität verliert, ärgert die Mitglieder. Aber sie halten ihrem Bier weiterhin die Treue und machen einfach selbst etwas Werbung. So hat Marten bereits drei Vereinsheime überzeugt, endlich wieder das Issumer Alt anzubieten. „Diebels ist ein Stück Kultur am Niederrhein“, betont Birgit Kaenders. Und „gut trinkbar“ ist es natürlich auch. Deshalb probieren alle zwischendurch zwar mal bei der Konkurrenz – „so schlimm sind wir dann auch nicht“ –, aber am Ende kommt dann meistens doch nur Diebels auf den Tisch. Schließlich steht die „Förderung der Altbierkultur“ und insbesondere der Marke Diebels Alt schon bei ihnen in der Satzung, irgendwo zu finden ganz hinten im dicken Aktenordner.

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