An Rhein und Ruhr. NRW-Städten ist es freigestellt, den Zutritt zu eigenen Veranstaltungen auf Geimpfte und Genesene zu reduzieren. Manche haben bereits reagiert.
Immer mehr Städte an Rhein und Ruhr erwägen verschärfte Corona-Regeln für eigene Veranstaltungen. Das geht aus einer NRZ-Anfrage an insgesamt zehn Kommunen hervor. Die Stadt Düsseldorf hat am vergangenen Freitag bereits vorgelegt: Dort sind ab dem 1. Oktober nur noch Bürgerinnen und Bürger zu Plenarsitzungen oder Empfängen zugelassen, die geimpft oder genesen sind. Ab dem 1. November soll die 2G-Regel auch auf stadteigene Kulturveranstaltungen und Konzerthäuser ausgeweitet werden.
Kein Einzelfall: In Hamminkeln gelten schon jetzt verschärfte Corona-Maßnahmen. Wer eine städtische Veranstaltung besuchen möchte, kann sich nicht mehr freitesten. Auch die Stadt Geldern erwägt laut Sprecher Herbert van Stephoudt bereits, bei künftigen Veranstaltungen auf das 2G-Modell zu setzen. „Wir beschäftigen uns derzeit mit dem Thema, sind aber noch nicht soweit, dass wir ein festes Datum nennen können.“ Es sei jedoch – je nach Pandemielage – nicht ausgeschlossen, dass die Stadt letztendlich bei der 3G-Regel bleibe. „Im Augenblick sind wir mit den Infektionszahlen sehr zufrieden.“
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NRW-weit gilt für private Veranstaltungen, den Einzelhandel und die Gastronomie aktuell das 3G-Modell: Bürgerinnen und Bürger, die weder geimpft noch genesen sind, können einen Corona-Test vorlegen. In Diskotheken, Bordellen und bei privaten Tanzveranstaltungen reicht ein gewöhnlicher Schnelltest nicht aus. Dort ist ein laborbestätigter PCR-Test nötig. Kommunen können aber in Absprache mit dem NRW-Gesundheitsministerium (Mags) verschärfte Corona-Regeln beschließen – beispielsweise die Begrenzung auf Geimpfte und Genesene.
Corona-Pandemie: Private Veranstalter sind sehr vorsichtig
In Kevelaer ist das 2G-Modell laut Ordnungsamtsleiter Ludger Holla derzeit kein Thema. „Wir gehen aber davon aus, dass es in den kommenden Wochen eine allgemeine Regelung seitens des Landes NRW geben wird.“ Auch die Stadt Emmerich will zunächst abwarten: „Aktuell haben wir eine relativ niedrige Inzidenz und sehen uns ganz gut aufgestellt“, so Pressesprecher Tim Terhorst. „Wir müssen aber die nächsten Monate abwarten. Wir bleiben weiterhin in Habachtstellung.“ Eine klare Absage an 2G kommt hingegen aus den Städten Kleve und Wesel.
In Rees hat Sprecher Jörn Franken zuletzt die Erfahrung gemacht, dass viele private Veranstalter auch ohne gesetzliche Vorgaben freiwillig auf 2G verschärfen. „Man merkt eindeutig: Wenn Privatpersonen eigene Veranstaltungen organisieren, sind sie oftmals sehr viel vorsichtiger als es die Corona-Schutzverordnung vorschreibt.“ Laut Mags steht es Gastronomen, Diskobetreibern und Privatpersonen frei, den Einlass auf Geimpfte und Genesene zu beschränken. „Anders als in Hamburg sind mit der Entscheidung von 2G aber keine Erleichterungen bei den Schutzmaßnahmen verbunden“, so ein Sprecher auf NRZ-Anfrage.