An Rhein und Ruhr. Das Wetter an Pfingsten bringt in NRW Regen, viel Wind und nur zwischendurch Sonne. Die Temperturen bleiben kühl. Besser wird es erst später.

Erst kommt Tief "Marco", dann folgt Tief "Nathan": Pünktlich zu Pfingsten werden die Menschen in Nordrhein-Westfalen die Auswirkungen gleich zweier Sturmtiefs spüren - kühlere Temperaturen, Schauer, sogar Gewitter und kräftiger Wind bis zu Windstärke 8.

„Es tut mir leid für die Gastronomen, die jetzt endlich wieder ihre Biergärten öffnen können“, sagt Jürgen Schmidt vom Wetterdienst Wetterkontor auf Nachfrage der Redaktion. Spaziergänge, Außengastronomie, Radfahren, Gartennachmittag oder Ausflüge: Es ist nicht so, dass gar nichts geht. „Es wird durchaus auch sonnige Phasen geben“, kündigte Schmidt an. Aber, es bleibe eben sehr wechselhaft. Und insbesondere der Samstag wird feucht, 14 bis 17 Grad kühl - und ungemütlich.

An Pfingstsonntag gibt es auch mal Sonne

Vor allem Pfingstsamstag und Pfingstmontag ist neben starken Böen auch mit Schauern und Gewittern zu rechnen, teilt auch Ines von Hollen vom Deutschen Wetterdienst mit. "Der Pfingstsonntag dazwischen wohl noch der schönere Tag", sagt die DWD-Expertin. Neben Schauern und viel Wind gebe es im Tagesverlauf aber auch immer wieder sonnige Abschnitte.

An Pfingstsamstag steigen die Temperaturen tagsüber in NRW bis auf 15 Grad, am Sonntag bis auf 17 Grad, heißt es beim DWD. An Pfingstmontag ziehen dann voraussichtlich Tief "Nathan" über NRW hinweg. Schon der Vormittag werde "nass und windig", sagt von Hollen. Am Nachmittag von Pfingstmontag werde die Front wohl NRW passiert haben, aber der Wind werde sich noch halten.

Erst das nächste Wochenende wird wärmer

Besseres Wetter deutet sich den Wettermodellen des DWD nach erst für das kommenden Wochenende an: "Ende Mai könnte es etwas wärmer werden", sagt die Meterologin. Temperaturen könnten dann die 20-Grad-Marke erreichen und es könnte sich mehr Sonne zeigen. Bis dahin "bleibt der Mai vom Wetter her eher wie ein April", sagt von Hollen.

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Insgesamt wird der Mai wohl wechselhaft und kühl zu Ende gehen, sagt auch Jürgen Schmidt vom Wetterkontor. Eine grundlegende Änderung ist laut Schmidt nicht abzusehen. Mit einer Durchschnittstemperatur von am Niederrhein bislang 11,5 Grad ist der Mai laut Wetterkontor 2,8 Grad zu kalt. 70 Prozent der üblichen Niederschlagsmenge sind kurz nach der Monatsmitte schon erreicht. Lediglich 77 Sonnenstunden hat der Wetterdienst bisher gezählt (37 Prozent).

Monat April war so kalt wie zuletzt 1986

Das Wettergedächtnis ist kurz. Jürgen Schmidt erinnert deshalb daran, dass der Mai auch 2019 und 2020 am Niederrhein zu kühl war („das ist nicht ungewöhnlich“). Im laufenden Jahr allerdings bildet der angebliche Wonnemonat den Schlusspunkt eines reichlich trüben Frühlings. Der März war zwar noch bei Niederschlag und Temperatur recht ausgeglichen, der April allerdings war laut Schmidt mit durchschnittlich 6,2 Grad so kalt wie zuletzt 1986.

Das hat Folgen für die Landwirtschaft. Wegen der Niederschläge sind die Bauern nicht bös’, im Gegenteil. „Nach den vergangenen Dürrejahren können sich Wasservorräte im Boden wieder etwas auffüllen“, sagt Lea-Kathrin Piepel von der Landwirtschaftskammer NRW. Dem Getreide beispielsweise tue das gut. Allerdings sorgten die kühleren Temperaturen dafür, dass „alles ein oder zwei Wochen später dran ist als sonst“.

Freiland-Erbeeren lassen noch auf sich warten

Beispiel Erdbeeren: Aktuell wird weiter aus Tunnelanbau geerntet, der Beginn der Freilandernte wird wohl noch bis Ende Mai/Anfang Juni auf sich warten lassen. erst dann werden die Erträge größer, entsprechend sinken die Preise für Verbraucher.

Auch beim Spargel sind die sonst üblichen Erntemengen noch nicht erreicht. „Unserer Einschätzung nach ist aber genügend Spargel da“, sagt Piepel. Und, wichtig: „Der Spargel ist von guter Qualität.“ Das kühle Wetter habe dafür gesorgt, dass die Köpfe geschlossen sind und die Stangen fest. (mit dae)