Im Ruhrgebiet. Bundesregierung stellt Millionen für Radinfrastruktur bereit. SPD regt an, RVR soll Förderanträge der Revier-Städte koordinieren.
Die SPD-Fraktion im Regionalverband Ruhr (RVR) sieht gute Chancen, dass der Radwege-Ausbau im Ruhrgebiet einen Schub erhält. Die Bundesregierung hat erstmals ein Sonderförderprogramm für Radinfrastruktur in „Stadt und Land“ aufgelegt. 657 Millionen Euro stehen bis zum Jahr 2023 bereit.
Fast 100 Millionen Euro davon sollen Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise (AGFS) nach Nordrhein-Westfalen fließen. Weil das Land Nordrhein-Westfalen die Bundesmittel aufstockt, werden in strukturschwachen Gebieten den Angaben zufolge 95% der Kosten gefördert, sonst 90%.
Damit Radwege nicht an Stadtgrenzen enden
„Wir wollen einen möglichst großen Anteil der Fördermittel in die Metropole Ruhr holen“, sagt Ulrich Syberg, mobilitätspolitischer Sprecher der SPD im RVR (14. März 2021). Syberg, der auch Bundesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) ist, regt an, dass der RVR die Förderanträge der 53 Kommunen in der Region koordiniert. Der Gedanke dahinter: Radwege sollen nicht an Stadtgrenzen enden.
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Gefördert werden Radwege, Fahrradzonen und -Straßen, Radwegebrücken und -Unterführungen, Knotenpunkte, Schutzinseln - und da unter anderem auch die Planungskosten. SPD-Sprecher Syberg sieht da gerade auch im Ruhrgebiet Bedarf: „Nur wenn Radinfrastruktur ausreichend attraktiv ist, sind die Menschen bereit, das Auto immer häufiger stehen zu lassen.“
Gerade bei kurzen Strecken „viel Luft nach oben“
Insbesondere bei kurzen und sehr kurzen Strecken sei da „noch viel Luft nach oben“. Der RVR hatte vor anderthalb Jahren ein Konzept für ein regionales Radwegenetz vorgelegt, welches das Fahrrad gerade als Verkehrsmittel für den Alltag stärken soll. Laut Syberg bietet das Bundesförderprogramm jetzt Chancen, bei der Umsetzung des Konzeptes deutliche Schritte nach vorn zu machen.