An Rhein und Ruhr. Verschieben – in den Spätsommer oder ins Internet? Auf Schnelltests aller Besucher setzen? Die Festivals an Rhein und Ruhr prüfen alle Optionen.

Nach der Absage der Großfestivals in Deutschland liegt die Frage auf der Hand: Wird es an Rhein und Ruhr im Sommer Live-Musik vor Publikum geben? Noch halten die meisten Festivalveranstalter der Region vorsichtig optimistisch an ihren Planungen fest. Für Veranstalter Stefan Reichmann ist klar „Das 38. Haldern Pop-Festival wird stattfinden.“ Dann kommt das Aber: Die Form ist noch offen. In 2020 war man kurzerhand digital über die Dörfer gegangen, hatte einen virtuellen Konzertgipfel in Kooperation mit Irland veranstaltet. Ähnliches und mehr wird auch von 12. bis 14. August stattfinden, so Reichmann. „Wir wollen Präsenz zeigen mit der Marke Haldern Pop.“ Notfalls im Netz, bestenfalls mit Live-Musik. Ob vor 30 oder 3000 Zuhörern, muss die Zeit zeigen.

Der große schrille Nachbar von der anderen Rheinseite, das Parookaville-Festival in Weeze zieht vorsichtshalber schon mal um: Dort nimmt man jetzt den September ins Visier. und weiß um die Vorteile elektronischer Musik: DJs hätten „lediglich einen USB-Stick dabei und spielen auf der von uns vorprogrammierten Bühne ihre Show.“, so Geschäftsführer Bernd Dicks Daher haben man noch etwas Zeit. Allerdings: Maske, Abstand, Schnelltests, das sind keine Optionen, so Dicks. Wenn feiern, dann richtig.

In den Niederlanden starten Testfestivals

Das Traumzeit-Festival in Duisburg hingegen setzt genau auf diese Lösung: Alle maximal 6000 Gäste sollen vorm Einlass einen Schnelltest ablegen, dann sollen sie vom 18. bis 20. Juni im Landschaftspark Nord unter anderem Giant Rooks und Thees Ullmann sehen können.

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Während in NRW noch gezittert wird, starten die Niederlande an diesem Wochenende Testfestivals. Diese „Back to Life“-Tanzveranstaltungen waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Mit den Probeveranstaltungen will die von der Regierung unterstützte Brancheninitiative „Fieldlab Evenementen“ herausfinden, unter welchen Sicherheitsbedingungen Veranstaltungen möglich sein könnten.

Dafür werden die Besucherströme bei den Testevents wissenschaftlich überwacht und untersucht. Mitmachen kann nur, wer nicht zu einer Risikogruppe gehört und einen negativen, maximal 48 Stunden alten Coronatest vorlegt – danach wird erneut getestet. Theatervorstellungen oder Fußballspiele haben nach diesem Muster bereits stattgefunden. Die Auswertungen lassen hoffen: Beim ersten kulturellen Testevent haben sich nach Angaben der Veranstalter keine Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. Musik in den Ohren hiesiger Konzertveranstalter.