An Rhein und Ruhr. „Eine Wärmewende gelingt nur als Gemeinschaftsleistung“, so Johannes Remmel (Grüne). Kommunen sollen eine entscheidende Rolle spielen.
Die Grünen im Düsseldorfer Landtag wollen Druck machen für eine „Wärmewende“ - für einen Kurswechsel in der Wärmeversorgung. „20 bis 30% der Kohlendioxid-Emissionen kommen aus diesem Bereich“, sagte Johannes Remmel, Sprecher für Stadtentwicklung, an diesem Sonntag (28. Februar 2021) gegenüber der Redaktion.
Neben Energie- und Verkehrswende sei die Wärmewende „die dritte große Baustelle“. Die grüne Landtagsfraktion hat dazu einen umfangreichen Antrag formuliert. Aus Sicht der Grünen drängt die Zeit, jedenfalls wenn man vor dem Jahr 2050, möglicherweise zwischen 2040 und 2045, klimaneutral werden und die Erderwärmung auf höchstens 1,5 Grad begrenzen will. Denn: „Wer sich jetzt eine Heizung kauft, will ja, dass diese die nächsten 20 bis 30 Jahre läuft“, meinte Remmel.
Verpflichtung zu kommunalen Wärmeplänen
Weg von Gas und Öl, heißt die Devise - stattdessen: ein Ausbau von Nah- und Fernwärme, elektrisch betriebene Wärmepumpen als Alternative zu fossilen Energieträgern. „Hier sind enorme Investitionen nötig“, meinte Remmel. Denn zugleich müssten die energetischen Sanierungen von Gebäuden vorangetrieben werden. Mindestens 50% des Energieverbrauchs müsse eingespart werden.
Organisiert werden soll die Wärmewende vor Ort, durch die Kommunen. Kernpunkt des grünen Antrags, der am Donnerstag erstmals debattiert wird, ist eine Verpflichtung der Städte und Kreise zu einer kommunalen Wärmeplanung - frei nach dem Vorbild Dänemarks, wo es eine solche Pflicht schon seit 1979 gibt und die meisten geschlossenen Ortschaften mittlerweile mit einem Fernwärmenetz verbunden sind.
Land soll Kommunen finanziell ausstatten
„Die Wärmewende wird nur als Gemeinschaftsleistung gelingen“, ist Grünen-Experte Remmel. Er betonte aber, dass das Land die Kommunen aber auch finanziell in die Lage versetzen müsse, eine Wärmeplanung zu leisten. Daran scheitert es derzeit meistens, bislang sind solche Wärmepläne freiwillig.
In 41 NRW-Kommunen gibt es sie. Die Stadt Rheine in Westfalen etwa sei sehr früh dabei gewesen. Eine sehr gute Strategie für einen zielgerichteten Ausbau der Wärmeversorgung sieht der Grünen-Politiker in Düsseldorf. Und ein Vorbild sei auch Bottrop mit „Innovation City - dank intensiver Beratung würden dort jährlich 3,3% der Gebäude energetisch saniert.
Bessere steuerliche Anreize für Sanierungen
Landesweit liege die Quote unter einem Prozent - mager finden das die Grünen. Zumal es gerade in NRW im Bestand viel zu tun gebe, weil viele Gebäude älteren Baujahrs seien. Remmel und seine Mitstreiter fordern bessere steuerliche Anreize, sagen zugleich aber auch, dass der CO2-Preis steigen müsse.