Düsseldorf. . In Kombination mit Kraftwerkblock „Fortuna“ soll Wärmeenergie effizienter genutzt werden. NRW-Umweltminister Remmel sieht Düsseldorf in Vorreiterrolle

Die Stadtwerke Düsseldorf ergänzen das Wärmesystem auf der Lausward um ein weiteres Element – einen Fernwärmespeicher. Durch die Nähe zum Kraftwerksblock „Fortuna“ soll zum einen die Flexibilität der Strom- und Wärmeerzeugung erhöht werden, zum anderen soll die Anlage dadurch klimafreundlicher werden.

Man hat lange überlegt, wie man zu einer effizienten und guten Energielösung kommt, schließlich wächst der Ballungsraum Düsseldorf immer weiter. Einfache Lösungen wie Windräder aufstellen, wurden schnell über den Haufen geworfen. Vielmehr setzt man nun mehr und mehr auf die Fernwärme.

Speicher für 1320 Megawattstunden Wärme

Den Speicher muss man sich dabei wie einen großen Behälter mit Wasser vorstellen, der erhitzt wird und die Wärme aufnimmt und weiterleitet. 35 000 Kubikmeter Wasser fasst der Behälter – so können 1320 Megawattstunden Wärme gespeichert werden. Der Speicher in dieser Größenordnung reicht aus, um die Stadt von wenigen Stunden bis hin zu zwei Tagen mit Wärme zu versorgen, sagt der Stadtwerke-Vorsitzende Udo Brockmeier. Und das muss man sich so vorstellen: Sobald bei der Stromerzeugung mehr Wärme ausgekoppelt wird als die Stadt zu dem Zeitpunkt benötigt, nimmt der Speicher diese überschüssige Energie auf. Umgekehrt kann Wärmebedarf über den Speicher abgedeckt werden.

Zehn Millionen Euro haben die Stadtwerke in das Projekt investiert. Dadurch kann auch der Kraftwerksblock „Fortuna“ mit seinen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk besser arbeiten. So ist nun eine umfassende Nutzung der klimafreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung möglich.

Ein weiterer Vorteil des Zusammenspiels zwischen „Fortuna“ und dem Fernwärmespeicher ist, dass nun flexibel Wärme zur Verfügung gestellt werden kann.

So viel Kohlenstoffdioxid konnte eingespart werden

Bereits nach einem Jahr in Betrieb, konnten mehr als 600 000 Tonnen CO² eingespart werden. Umgerechnet entspricht das etwa einem Ausstoß von 260 000 Autos mit einer Fahrleistung von 15 000 Kilometern im Jahr.

Auch NRW-Umweltminister Johannes Remmel ist von dem Vorhaben der Stadtwerke begeistert und sieht die Stadt in einer Vorreiterrolle: „Der Fernwärmespeicher in Verbindung mit einem der modernste Kraftwerksblöcke Europas zeigt, wie heute Energie bereit gestellt werden kann: flexibel, bedarfsorientiert, verbrauchernah“, sagte er beim gestrigen Ortstermin. Bisher sei in der Politik vor allem über eine Stromwende diskutiert worden – weg von den fossilen Brennstoffen, hin zur Nachhaltigkeit. Dabei sei jedoch immer „das dazwischen“ ausgelassen worden: die Wärmeerzeugung. „Dabei gehen 40 Prozent von der Energie, die wir einsetzen, in die Wärme“, so Remmel.