Düsseldorf. Positive Coronatests in der Grenzregion werden auf NRW-Anordnung auf Virus-Mutationen untersucht. Auch die Stadt Köln reagiert.

Nordrhein-Westfalens Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat die Gesundheitsämter angewiesen, positive Corona-Tests auf der deutschen Seite der Grenze zu den Niederlanden auch auf das mutierte Virus zu untersuchen. Das teilte Laumann am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtages mit.

Nach Angaben der Landesregierung ist im Nachbarland Holland bei 10 Prozent der Corona-Infizierten das mutierte Coronavirus nachgewiesen worden.

Corona-Mutation: Bislang 15 Fälle in NRW

Zwar seien die Niederlande vom Robert Koch-Institut anders als England nicht als Hochrisikogebiet eingestuft worden. Dennoch will Laumann wissen, was in den grenznahen Kreisen wie Kleve oder Borken los ist.

Die in England oder Südafrika nachgewiesenen Virus-Mutationen gelten Experten zufolge infektiöser als bisherige Formen. Laut Laumann gibt es bislang in NRW 15 nachgewiesene Fälle.

Auch Stadt Köln lässt Tests auf Corona-Mutationen prüfen

In der Stadt Köln werden seit dieser Woche alle positiven Corona-Tests auf mutierte Viren untersucht. Die Uniklinik hatte dies bei der Stadtverwaltung angeregt und bereits mehr als 400 Proben auf neue Varianten des Coronavirus überprüft, wie ein Sprecher der Uniklinik am Mittwoch sagte.

Nach Auskunft des Gesundheitsamtes der Stadt beteiligen sich auch die anderen großen Labore der Millionenstadt an der neuen Teststrategie. „Wir haben ein großes Interesse daran, möglichst früh Bescheid zu wissen, ob die ansteckende Variante des Virus auch in Köln grassiert, um entsprechend früh reagieren zu können“, sagte Johannes Nießen.

Uniklinik Köln: Bisher 23 Fälle von Corona-Mutanten entdeckt

Bislang seien an der Uniklinik 411 Proben darauf überprüft worden, ob es sich um eine neue Sars-Cov-2-Variante handele, darunter auch ältere und solche Verdachtsfälle, die aus anderen Laboren zugesandt wurden, sagte der Unikliniksprecher. In 19 Fällen fanden die Forscher Virus-Varianten, meist die zuerst in England entdeckte Mutation B.1.1.7, in vier Fällen die Variante, die zuerst in Südafrika aufgetreten war.

Bundesgesundheitsminister Spahn hatte Anfang der Woche dafür geworben, die Labore sollten positive Corona-Tests stärker als bisher auf den genauen Virustyp hin untersuchen. Für sogenannte Sequenzierungen sollen einer seit Dienstag geltenden Verordnung zufolge 220 Euro erstattet werden. (dpa)