An Rhein und Ruhr. Bis Freitag werben die Arbeitsagenturen in NRW verstärkt dafür, Menschen mit Behinderung einzustellen. Viele haben eine gute Qualifikation.
Seit diesem Sommer erholt sich der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen vom ersten Corona-Lockdown im Frühjahr . Nur: An Menschen mit Behinderung geht diese Erholung ziemlich vorbei. „Für uns ist es wichtig, wichtige Zukunftsfragen wie die Inklusion von Menschen mit Behinderung am Arbeitsmarkt nicht aus den Augen zu verlieren“, mahnte Torsten Withake, Chef der Regionalagentur für Arbeit NRW, an diesem Montag (30. November 2020).
Die „Woche der Menschen mit Behinderung“ läuft bundesweit bis Freitag (4. Dezember 2020), Agenturen in NRW werben verstärkt dafür, Arbeitnehmer mit Handicap einzustellen. Eine neue Broschüre im Internet informiert über die Lage von Schwerbehinderten am Arbeitsmarkt in NRW.
„Nicht auf Kenntnisse, Ideen und Teilhabe verzichten“
Konkret waren im Zeitraum November 2019 bis Oktober 2020 durchschnittlich 50.440 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 3.174 Personen oder 6,7% mehr als im Jahresschnitt 2019. Dabei können viele schwerbehinderte Arbeitslose eine gute Qualifikation vorweisen - 43,9% von ihnen sucht eine Tätigkeit auf Fachkraft-Niveau oder höher.
„Wir wollen nicht nur nicht auf Kenntnisse von Menschen mit Behinderung, ihre Ideen und ihre Teilhabe am gesellschaftlichen und am Arbeitsleben verzichten , wir vergäben uns als Gesellschaft vielmehr unzählige Chancen“, ist Agenturchef Withake überzeugt. Er verwies auf zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten.
Individuell angepasste Arbeitsausstattung
491 Millionen Euro hätten Arbeitsagenturen und Jobcenter in NRW in diesem Jahr schon für die berufliche Eingliederung von Menschen mit Behinderung bereitgestellt - zehn Millionen Euro mehr als zum Vorjahreszeitpunkt. Das Geld floss z. B. für Eingliederungszuschüsse, Aus- und Weiterbildung oder individuell angepasste Arbeitsplatzausstattung. Auskünfte gibt es bei den Arbeitsagenturen vor Ort. (dum)