Am Niederrhein. NRW-weit sind laut Landwirtschaftskammer mittlerweile etwa 600 Melkroboter im Einsatz, Tendenz: steigend.

Melkroboter sind Hightech im Kuhstall. Je nach Modell sorgt Lasertechnik dafür, dass die Melkbecher den Euter finden oder die Becher werden von einer Kamera dirigiert. In Nordrhein-Westfalen setzen immer mehr Landwirte auf Melkroboter, wie die Landwirtschaftskammer an diesem Donnerstag, (26. November 2020) berichtet. Jüngsten Zahlen zufolge wurden in NRW zuletzt rund 68.000 der knapp 400.000 Milchkühe von solchen Robotern gemolken.

„Die Kuh entscheidet selbst, wann sie gemolken wird, und geht dafür in eine Box“, erklärt Lea Piepel von der Kammer. Bauern müssen die Melktechnik dann nicht morgens und abends von Hand ansetzen. Mit einem Melkroboter können laut Piepel rund 60 Kühe versorgt werden. Eine ganze Reihe Betriebe haben deshalb noch einen zweiten oder einen dritten.

Melkroboter kostet zwischen 110.000 und 160.000 Euro


Laut aktuellen Zahlen des Landeskontrollverbandes NRW sind im Bundesland mittlerweile rund 600 Melkroboter im Einsatz, im Jahr 2019 waren es 569 gewesen. Die meisten Roboter, nämlich 73, finden sich nicht von ungefähr im Kreis Kleve, wo auch die Milchkühe gehalten werden.
Die Technik hat ihren Preis
: Ein Melkroboter kostet in der Regel zwischen 110.000 und 160.000 Euro.



Mit Gea und Lemmer-Fullwood gibt es auch Hersteller aus NRW. Melkroboter liefern den Landwirten umfangreiche Daten
zur gemolkenen Milch
. Es werde bei den Hersteller daran gearbeitet, diese Sensorik noch weiter zu verfeinern, erklärte Piepel. Moderne Melkroboter zeigen dem Landwirt per Nachricht aufs Smartphone an, wenn sie selbst zum Beispiel neue Reinigungsflüssigkeit benötigen.

Bauer muss regelmäßig nach den Kühen schauen

 Keine Scheu vor Technik: eine Kuh in einem Melkroboter. 
 Keine Scheu vor Technik: eine Kuh in einem Melkroboter.  © LWK | LWK


Nach Angaben der Kammer entscheiden sich mittlerweile 75 % aller Landwirte, die neue Melktechnik brauchen, für die Roboter. Grund sei die Arbeitsentlastung. „Die Zeit wird dann anderweitig genutzt“, so Piepel - gerade in der Milchviehhaltung sei immer viel zu tun. Und auch mit Roboter müsse ein Landwirt seine Kühe regelmäßig im Stall besuchen: „Denn er sieht sie ja nicht mehr morgens und abends im Melkstand, um zu beurteilen, ob alle Tiere gesund sind.“