Im Rheinland. Dank der jüngsten Regenfälle erwarten die Landwirte in der Region doch noch eine “knapp durchschnittliche Ernte“.

Nach dem trockenen Sommer hoffen die Rübenbauern in der Region, noch "mit einem blauen Auge davon gekommen" zu sein. So drückt es Verbandsvorsitzender Bernhard Conzen an diesem Montag (9. November 2020) im Gespräch mit der Redaktion aus. Er zeigte sich zuversichtlich: "Die Niederschläge der vergangenen drei Wochen dürften dafür gesorgt haben, dass die Ernte knapp durchschnittlich ausfällt."

Konkret erwartet werden im Rheinland Erträge zwischen 77 und 78 Tonnen je Hektar, lokal allerdings sehr unterschiedlich. Erwartet wird zudem ein Zuckeranteil zwischen 17,5 und 18,5%, ebenfalls örtlich sehr unterschiedlich. "Rund um Jülich dürfte der Zuckeranteil über 18% liegen" meinte Conzen - am Niederrhein in Appeldorn etwas darunter. Und in Euskirchen könnte er womöglich an der 19%-Marke kratzen.

Rüben-Preis ist etwas besser als in 2019

Dank der jüngsten Regenfälle dürften die Böden gut durchfeuchtet sein, so dass die Bauern verlustarm ernten können. An den Fabriken in Appeldorn und Euskirchen wird die Rübenkampagne voraussichtlich bis in die zweite Dezember laufen, in Jülich geht sie wohl bis ins neue Jahr hinein. Die Landwirte erhalten den Angaben zufolge 28 bis 30 Euro (inklusive Zulagen) je Tonne angelieferter Rüben. "Das ist etwas besser als im Jahr 2019 und knapp auskömmlich", erklärte Conzen.

Der in diesem Jahr etwas hinten geschobene Erntebeginn wird nach dem Dürre-Sommer viel gerettet haben. "Die Rübe ist ein Multitalent", sagte Conzen. Während andere Ackerkulturen in Dürrephasen notreif werden oder vertrocknen, wachse die Rübe danach weiter. "Und bei diesen Temperaturen wächst die Rübe auch jetzt noch - im November", freut sich der Vorsitzende des Verbandes der Rheinischer Rübenbauer.

Rübe hat weiter große Bedeutung für die Landwirtschaft

In der Landwirtschaft in der Region hat die Rübe weiter großes Gewicht - auch wenn die Anbaufläche kleiner geworden ist und die Zahl der Bauern abgenommen hat: Knapp 2800 Landwirte im Rheinland bauen auf insgesamt 39 800 Hektar Rüben an. Im Spätherbst und frühen Winter bringen sie ihre Ernte zu den Zuckerfabriken in Appeldorn, Jülich und Euskirchen.