Am Niederrhein. Sollte der RVR das Wickrather Feld als mögliche Kiesabgrabungsfläche ausweisen, will die IG Dachsbruch vor Gericht ziehen.
Nicht nur, dass die Kieswirtschaft das Wickrather Feld in Kamp-Lintfort nicht will, weil sie an Qualität und Menge der Erträge dort zweifelt: Nun drohen auch Anlieger damit, vor Gericht zu ziehen, falls der Regionalverband Ruhr (RVR) die Fläche tatsächlich für eine mögliche Abgrabung vorsieht.
"Wir werden dann wegen der betroffenen Umwelt- und Wasserbelange klagen", kündigte Theo Rams von der Interessengemeinschaft Dachsbruch (IG) gegen der Redaktion an (4. August 2020). Er zeigte sich überzeugt, dass man Erfolg haben werde. Die zu erwartenden geringen Kieserträge rechtfertigten nicht solche Eingriffe in Natur und Eigentum: "Eine Verhältnismäßigkeit wäre nicht gegeben."
Regionalverband prüft Bedenken
Bei der IG Dachsbruch erinnert man daran, dass die Bezirksregierung Düsseldorf das Wickrather Feld schon 2008 als ungeeignet für die Kiesgewinnung eingestuft habe. Undim aktuellen Verfahren hätten die Kamp-Lintforter Anlieger ihre Einwände formuliert: "Diese werden nun vom RVR geprüft", erklärte Rams. Zudem hatte die IG Dachsbruch 12.000 Unterschriften gegen Kiesabbau gesammelt, die im vergangenen Jahr übergeben worden waren.
Für die Kieswirtschaft hatte Raimo Benger, der Geschäftsführer des Branchenverbandes Vero, in der vergangenen Woche gegenüber der Redaktion bekräftigt, dass u. a. das Wickrather Feld aus dem Regionalplanentwurf genommen werden sollte. Der RVR prüft derzeit die Anregungen und Bedenken und hat - vermutlich für den Spätherbst - eine weitere Abgrabungskonferenz in Aussicht gestellt.