An Rhein und Ruhr. Flächenkonzept wird überarbeitet. Es gibt neue Erkenntnisse von den Geologen.

Im Streit um neue Kiesabgrabungsflächen im Kreis Wesel ist weiter keine schnelle Lösung in Sicht. Die nächste Abgrabungskonferenz werde es wohl erst „im Spätherbst“ geben, hieß es an diesem Mittwoch (20. Mai 2020) im Planungsausschuss des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Dann aber solle es auch „um konkrete Flächen“ gehen, wie Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel sagte.

Derzeit werde das Flächenkonzept überarbeitet. Es gebe „neue Erkenntnisse“ - u. a. vom Geologischen Dienst des Landes Nordrhein-Westfalen. Das neue Konzept werde den geänderten Landesentwicklungsplan mit den verlängerten Versorgungszeiträumen von 25 Jahren berücksichtigen, hieß es im nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium.

Kiesbranche warnt vor Engpässen

„Landesregierung und Verantwortliche in der Region arbeiten gemeinsam an verträglichen Lösungen für die Rohstoffversorgung, die den Belangen der Bevölkerung und der Wirtschaft gleichermaßen gerecht werden“, erklärte eine Sprecherin von Minister Andreas Pinkwart (FDP) auf Nachfrage der Redaktion. Eine erste Abgrabungskonferenz hatte es im vergangenen Oktober gegeben.

Der Baustoffverband Vero hatte vor einigen Tagen noch einmal gewarnt, dass Kies und Sand knapp werden können. „Wir laufen sehenden Auges in einen Versorgungsengpass hinein“, mahnte Hauptgeschäftsführer Raimo Benger. In der Folge würden sich viele Wohnbau-, Verkehrswegebau und Sanierungsprojekte verzögern oder stark verteuern, Arbeitsplätze und Unternehmen seien bedroht.