An Rhein und Ruhr. Erfolgreiche Finanzermittler: Laut einem LKA-Lagebild ist die Summe der gesicherten Vermögenswerte im Jahr 2019 stark gestiegen.
Bargeld, teure Autos, Wertgegenstände, Immobilien: Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat im Jahr 2019 deutlich mehr verdächtiges Vermögen sicherstellen können als im Vorjahr. Die Summe der gesicherte Werte stieg auf auf 115,6 Millionen Euro - ein Plus von 255,2% gegenüber 2018, wie aus dem aktuellen Lagebild "Finanzermittlungen" des Landeskriminalamtes hervorgeht. Kriminell erlangtes Vermögen stärker abzuschöpfen, ist ein erklärtes Ziel der NRW-Landesregierung.
"Der positive Trend der Vermögenssicherung aus dem Vorjahr setzt sich fort", stellen die Ermittler in dem an diesem Dienstag (30. Juni 2020) veröffentlichten Lagebild fest. Dies deute daraufhin, dass erfolgte Optimierungen, rechtliche Verbesserungen bei der Vermögensabschöpfung sowie die Einrichtung der Zentralen Organisationsstelle für Vermögensabschöpfung Nordrhein-Westfalen bei der Generalstaatsanwaltschaft Hamm "Wirkung entfalten". Kerngedanke der Vermögensabschöpfung ist, dass sich Straftaten nicht lohnen dürfen.
Enorme Summen in die Türkei verschoben
Zum Anstieg der Sicherungssumme haben große Verfahren beigetragen. Im November 2019 beispielsweise nahmen Ermittler ein illegales Banksystem ("Hawala-Banking") auseinander, mit dem über einen Zeitraum von fast zwei Jahren offenbar mehrere 100 Millionen Euro in die Türkei verschoben wurden, Hauptbeschuldigter ist ein Duisburger. Bei Durchsuchungen und Festnahmen wurden Werte von insgesamt 25 Millionen Euro gesichert.
In einem anderen Verfahren gab es Bargeld-Aufgriffe an den Flughäfen Düsseldorf und Köln. Türkischstämmige Personen hatten im Großgepäck insgesamt 1,5 Millionen Euro ausführen wollen, ohne Anmeldung beim Zoll wohlgemerkt. Wegen des Verdachts auf Geldwäsche wurden im Januar 2019 im Großraum Köln Wohnungen und Juweliergeschäfte durchsucht, dabei konnten weitere 1,7 Millionen Euro beschlagnahmt werden.