An Rhein und Ruhr. Die Duisburgerin Birgit Beisheim und Patrick Voss aus dem Kreis Wesel führen die Liste der Grünen zur RVR-Wahl an.
Die Grünen haben auf einem Parteitag in Bochum die personellen Weichen für die erste Direktwahl des „Ruhrparlamentes“ am 13. September 2020 gestellt. Die Unternehmerin und frühere Landtagsabgeordnete aus Duisburg, Birgit Beisheim, tritt auf Platz 1 der Wahlliste an, teilte die Partei an diesem Sonntag (21. Juni 2020) mit. Auf Platz 2 steht Patrick Voss aus dem Kreis Wesel, Student der Raumplanung. „Lasst uns das Ruhrgebiet zu einer Modellregion für nachhaltige Entwicklung machen“, forderte Beisheim.
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Mit der Forderung nach einem Ein-Euro-Ticket für die Metropole Ruhr wollen die Grünen die Mobilitätswende zum Wahlkampfthema machen. Ebenso im Fokus stehen soll eine „Wirtschaftspolitik, die sozial-ökologische Jobs in der Region schafft.“ Bei den regionalen Kooperationsstandorten für Gewerbe- und Industrieflächen haben die Grünen im Einzelfall ganz erheblichen Gesprächsbedarf. Das machte die scheidende Fraktionsvorsitzende beim Regionalverband Ruhr (RVR), Claudia Leiße, an diesem Sonntag gegenüber der Redaktion sehr deutlich.
Bedenken gegen Planungen für Kohlenhuck
Die Fläche Kohlenhuck in Moers etwa gehe gar nicht: „Wir lehnen das ab“, sagte Leiße. In einer Ausweitung des geplanten Industrie- und Gewerbegebiets über die Autobahn hinaus sehen die Grünen im Kreis Wesel „einen vollkommen neuen planerischen Ansatz, der zum Verbrauch weiterer naturnaher Flächen einlädt“. Bedenken gibt es aber auch gegen Planungen in Dortmund und im Ennepe-Ruhr-Kreis.
Der Beschluss jüngst im RVR-Parlament sei nur der Startschuss für das weitere Verfahren gewesen, in dem die Bedenken thematisiert und ausgeräumt werden sollen, erläuterte Leiße. „Im Falle von Kohlenhuck drohen ja sogar Klagen seitens der Umweltverbände“, so die Grünen-Politikerin.
Bei der Kommunalwahl am 13. September sind über vier Millionen Menschen aufgerufen, erstmals auch direkt ein „Ruhrparlament“ zu wählen. Bei der CDU führt der Vorstandschef der Stiftung Zollverein, Hans-Peter Noll, die Kandidatenliste an. Die Sozialdemokraten schicken Hernes Oberbürgermeister Frank Dudda als Spitzenkandidaten ins Rennen.