Schwelm/Weert. Bei Roermond hat die niederländische Polizei zwei mutmaßliche Geldautomaten-Sprenger verhaftet. Ihr Audi war zuvor in Schwelm aufgefallen.
Nach einer Verfolgungsjagd hat die niederländische Polizei in der Nacht zu Montag (4. Mai 2020) zwei mutmaßliche Geldautomaten-Sprenger geschnappt, die zuvor in Schwelm im Ennepe-Ruhr-Kreis aufgefallen waren. Für die Flüchtigen war Endstation, nachdem ihr dunkler Audi mit dem Zaun eines Wohnhauses kollidiert war. Die niederländische Polizei hatte neben mehreren Fahrzeugen auch einen Hubschrauber eingesetzt, Beamte sollen Warnschüsse abgegeben haben.
Eine Sprecherin der Polizei im Ennepe-Ruhr-Kreis bestätigte auf Nachfrage der Redaktion, dass ein solcher Audi zuvor einer Streife in Schwelm aufgefallen war. Das Fahrzeug sei im Schritttempo vor einem Geldautomaten einer Sparkasse vorgefahren. Am Audi seien in Oberhausen gestohlene Kennzeichen montiert gewesen.
Fahrzeug gab plötzlich Vollgas
Auch interessant
"Als der Streifenwagen bemerkt wurde, gab das Auto plötzlich Vollgas", berichtete die Sprecherin. Die Kollegen hätten den Audi nicht stoppen können. Allerdings habe man die Fahrzeugdaten zur Fahndung durchgegeben. In Schwelm war bereits in der Nacht 30. April eine Geldautomaten-Sprengung dank aufmerksamer Zeugen verhindert worden. Laut Journalisten in den Niederlanden müssen drei Personen in dem Audi gesessen haben. Während zwei Personen in Weert festgenommen wurden, ist einer weiteren offenbar die Flucht gelungen.
In Nordrhein-Westfalen werden derzeit so viele Geldautomaten wie noch nie in die Luft gejagt. Zuletzt hatte es am Sonntag (3. Mai 2020) im bergischen Rösrath eine Detonation gegeben. Laut Landeskriminalamt war das im Jahr 2020 bereits der 77. Fall (inklusive Versuche). Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 20 Fälle gewesen. Hinter einem Großteil der Taten werden Kriminelle aus den Niederlanden vermutet, die die Automaten plündern wollen.
Polizei stellt Fahndungskonzepte um
Angesichts der Häufung der Fälle stellt die Polizei aktuell die Fahndungskonzepte um. Nach einer Sprengung in Hagen konnte bereits vor anderthalb Wochen ein Täter am Autobahnkreuz Wuppertal-Nord nach spektakulärer Flucht verhaftet werden.