Am Niederrhein. Der 20.000-Euro-Förderdeckel kommt in NRW weg, die EU hat es erlaubt. Das erleichtert insbesondere die Anschaffung von Herdenschutzhunden.
Lange hatte man sich bemüht, nun kommt grünes Licht aus Brüssel: Nordrhein-Westfalen darf die Anschaffung von Elektrozäunen und speziellen Hunden, mit denen Weidetierhalter ihre Herde gegen Wölfe schützen wollen, künftig unbegrenzt fördern. Einen entsprechenden Antrag habe die EU-Kommission gebilligt, teilte das NRW-Umweltministerium an diesem Mittwoch (22. April 2020) mit.
Der bisher für drei Jahre geltende Förderdeckel von 20.000 Euro kommt damitweg. Ebenso gibt es künftig auch für Entschädigungen nach Nutztier-Rissen keine Grenze mehr. Die neuen "Förderrichtlinien Wolf" sollen in Kürze im Ministerialblatt veröffentlicht werden und am Folgetag in Kraft treten.
Ein Schutzhund kostet 4000 Euro
"Das ist eine sehr gute Nachricht für die Tierhalter und das künftige Zusammenleben mit dem Wolf", meinte Heinrich Bottermann, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium. Ziel müsse sein, in den Wolfsgebieten großflächig Schafe und Ziegen durch elektrifizierte Herdenschutzzäune mit ausreichendem Untergrabeschutz zu sichern, so Bottermann weiter. Gerade am Niederrhein, wo Wölfin "Gloria seit 2018 rund um Schermbeck ansässig ist, hatte es in der Vergangenheit zahlreiche Nutztierrisse gegeben.
Als eines der ersten Bundesländer hatte NRW bereits im März 2019 die Herdenschutz-Förderung auf 100% aufgestockt. Der Wegfall des Förderdeckels dürfte nun gerade größeren Tierhaltungen helfen. Zudem dürfte er insbesondere die Anschaffung von Herdenschutzhunden erleichtern - die als sehr effektiv gelten, aber ihren Preis haben. Ein gut ausgebildeter, zertifizierter und nicht mehr ganz junger Hund kostet rund 4000 Euro. Für eine größere Herde sind mehr als zwei Hunde nötig.