An Rhein und Ruhr. Das Angebot an frischem Spargel und Erdbeeren aus der Region ist noch eher knapp. Wenn es wärmer wird, sollten die Preise sinken.

Noch werden für frischen Spargel und frische Erdbeeren stolze Preise aufgerufen. Auf dem Wochenmarkt Duisburg beispielsweise waren an diesem Dienstag (14. April 2020) 15,90 Euro fürs Kilo Spargel und 5,50 Euro fürs Pfund Erdbeeren fällig. Wenn mit steigenden Temperaturen das Angebot aus der Region größer wird, sollten die Preise fallen - in diesem Jahr aber womöglich nicht so stark wie sonst.

Der Bauernverband hatte bereits gewarnt, dass Obst und Gemüse angesichts der Corona-Einschränkungen teurer werden könnten, weil Arbeitskräfte fehlen. Osteuropäische Hilfskräfte gelten bei der Ernte als unverzichtbar, auch wenn sich viele hiesige Freiwillige gemeldet haben.

Erdbeeren kommen noch aus Gewächshäusern

Seit Gründonnerstag landen wieder osteuropäische Helfer, etwa aus Rumänien, am Flughafen Düsseldorf. Nach Angaben des nordrhein-westfälischen Landwirtschaftsministeriums besteht bis Sommer ein Bedarf von rund 53.000 Saisonarbeitskräften; mehr als 8.500 Arbeiter sind bereits auf den Höfen zwischen Rhein und Weser im Einsatz.

Klar ist: Das warme Wetter vor Ostern hat dem Spargel, der in NRW im vergangenen Jahr auf 3906 Hektar angebaut wurde, gut getan. "Die Ernte läuft auf vollen Touren", sagte Peter Muß vom Provinzialverband der Rheinischen Obst- und Gemüsebauer auf Nachfrage der Redaktion. Die Erdbeeren sind noch nicht so weit, da wird bisher erst in Gewächshäusern geerntet - und das auch in nur kleineren Mengen. Clery ist im Rheinland eine wichtige frühe Erdbeersorte.

Die letzten Wochen waren sehr trocken

Angedacht ist laut Peter Muß eine offizielle Eröffnung der Erdbeersaison in der zweiten Maiwoche - "dann, wenn die Ernte im Folientunnel voll läuft". Ob die Veranstaltung zum Saisonstart angesichts der Corona-Auflagen allerdings so stattfinden kann, ist offen. Erdbeeren wurden in NRW zuletzt von rund 400 Betrieben auf insgesamt 2900 Hektar angebaut.

Die Bauern wünschen sich Niederschläge. In weiten Teilen NRWs, darunter auch am Niederrhein, ist der Boden laut aktuellem Dürremonitor der Helmholtz-Gesellschaft "ungewöhnlich trocken". Für Obst und Gemüse sei das noch nicht dramatisch, so Muß. "Wer allerdings vor drei Wochen Rüben gesät hat, wünscht sich schon, dass die mal langsam angehen", sagt Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer. Ein neuer Dürre-Sommer lasse sich aber von den ausgebliebenen Niederschlägen noch nicht ableiten: "Das wäre zu früh", so Rüb.