Aus den Niederlanden. Aufgrund des Coronavirus überlegen auch Gastronomiebetriebe in den Niederlanden sich kreative Lösungen - eine davon: ein Drive-Thru.

In der Corona-Krise „kreativ werden“, das machte Amádo van Campen schnell zu seinem Motto. Der Inhaber des eines Pfannkuchenhauses im niederländischen Wehl nahe der Grenze bei Emmerich und Kleve baute sein bestehendes Abhol-Angebot kurzerhand aus – zu einem P fannkuchen-Drive-Thru.

Die Abholschalter sind vor allem aus der Fast-Food-Branche bekannt. Und für Amádo van Campen vom „Pannenkoekhuis de Zon“ waren sie die ideale Lösung, als auch in den Niederlanden die Gastronomiebetriebe wegen des Coronavirus’ schließen mussten. „Am 15. März mussten wir plötzlich um 18 Uhr die Türen dicht machen.“ Davor habe es viel Hin und Her und Unsicherheit gegeben.

Niederländisches Pfannkuchenhaus startet schnell einen Drive-In

„Was sollen wir tun?“, habe sich Amádo van Campen zunächst gefragt. Aber schon kurz darauf mit dem Drive-Thru begonnen. „Mitnahmen waren ja nichts Neues für uns“. Der Vorgang bleibt einfach: Im Internet oder per Telefon Pfannkuchen und andere Speisen vorbestellen, mit dem Auto beim Pfannkuchenhaus vorfahren.

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Durch das Fenster eines speziell eingerichteten Schalters reichen Mitarbeiter mit Handschuhen die bestellten Gerichte – nicht nur Pfannkuchen – an. Gäste dürften auf keinen Fall aus dem Auto steigen. Der Koch stehe ganz alleine in der Küche, „in Quarantäne“. Alle Vorgaben der Regierung würden beim Kochen und Ausgeben eingehalten, versichert Amádo van Campen.

Die Stimmung in den Niederlanden sei wegen Corona-Pandemie „unwirklich“

Die Stimmung in Wehl und der Region bezeichnet Amádo van Campen als unwirklich. Er habe das Gefühl, dass das erst der Beginn sei. Andererseits nehme er auch viel Verständnis und Unterstützung der Menschen untereinander wahr.

„Die Niederländer sind ein bisschen neidisch auf die Deutschen“, sagt Amádo van Campen. Und wütend auf die niederländische Regierung. Amádo van Campen findet, in Deutschland sei schneller angemessen reagiert worden.

Normalerweise fahren auf dem Parkplatz des Pfannkuchenhauses auch viele Autos mit deutschen Kennzeichen vor – auch wenn „die Essgewohnheiten in Deutschland“ anders seien, was Pfannkuchen anbelange. In dieser Woche jedoch seien kaum Kunden von jenseits der Grenze vorbeigekommen. Das findet Amádo van Campen schade. Willkommen seien alle, die sich an die Hygieneregeln seines Drive-Ins halte. Premier Mark Rutte hatte Menschen in Deutschland jüngst von einer Reise in die Niederlande abgeraten.

Umsatzeinbruch: Pfannkuchenhaus will seine Mitarbeiter weiter halten

Amádo van Campen hofft unterdessen darauf, seine Kunden von beiden Seiten der Grenze halten zu können. Er habe schon viel Zuspruch für seinen Drive-In und Unterstützung bekommen. „Unsere Kunden freuen sich über die Möglichkeit.“

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Doch der Unternehmer spürt die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie bereits deutlich. Rund 70 Prozent des Umsatzes sei weggebrochen. „Wir versuchen, alle bei der Arbeit zu halten“, sagt Amádo van Campen. Bislang sei das geglückt. „Auch sie haben eine Familie. Für uns ist der Umsatz nicht das Ziel, sondern ein Mittel, etwas damit tun zu können.“ Doch die Preise wolle er nicht erhöhen. Was die Pandemie für die Zukunft bedeute, könne er noch nicht absehen.

Drive-Thru bei einem Krematorium in Aalten eingerichtet

Wie Amádo van Campen sind auch andere Gastronomiebetriebe auf Ideen gekommen, ihren Betrieb zumindest in Teilen aufrecht zu erhalten. Der Eissalon „Ijs & More“ im nahe gelegenen Didam etwa setzt auf Online-Bestellung und Abholung an einem eigens eingerichteten Schalter. Und auch die Idee des Drive-Ins für Autos taucht in verschiedenen Kontexten auf, etwa auch von medizinischen Betrieben.

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Ein Krematorium in Aalten bietet nach Berichten der niederländischen Tageszeitung Gelderlander einen Drive-Thru an, damit auch größere Gruppen während der Corona-Pandemie sich auf Abstand von Verstorbenen verabschieden können.