Duisburg/Moers. Wegen Bauarbeiten wird der Verkehr zwischen Rheinhausen und Duisburg eingestellt. Das trifft auch den geplanten Bahnverkehr zur Landesgartenschau.

Bahnkunden zwischen Krefeld, Moers und Duisburg müssen sich in den Sommerferien auf Zugausfälle und Umleitungen einstellen: Die Bahn sperrt in den Sommerferien vom 28. Juni bis zum 14. August die Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Rheinhausen-Ost und Duisburg-Hochfeld-Süd. Züge können in dieser Zeit zwischen Rheinhausen und Duisburg nicht fahren. Wie genau der Ersatzverkehr geregelt werden soll, steht laut Bahn derzeit noch nicht fest.

Für die Menschen am linken Niederrhein, die zwischen Xanten, Rheinberg und Moers in die Züge steigen, bedeutet das, dass sie vermutlich in Rheinhausen in einen Ersatzverkehr mit Bussen umsteigen müssen, gleiches gilt für die Regionalzüge, die von Aachen und Mönchengladbach über Krefeld und Rheinhausen Richtung Duisburg und weiter ins Ruhrgebiet fahren. Ein Ersatzverkehr mit Bussen über die A40-Brücke bei Neuenkamp oder über die Brücke der Solidarität wäre extrem verspätungsanfällig, da es dort oft zu Staus kommt.

Umleitung auf die andere Rheinseite über Güterzugstrecke?

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Eine Alternative, die zumindest in ersten Überlegungen noch vorhanden war, wäre, die Regionalbahnlinie RB 35 von Mönchengladbach nach Gelsenkirchen zwischen Uerdingen und Oberhausen umzuleiten über Moers. Von dort könnten die Züge die sonst nur für den Güterverkehr genutzten Rheinbrücke zwischen Duisburg-Baerl und Duisburg-Meiderich nutzen, die so genannte Haus-Knipp-Brücke parallel zur A42.

Alternativstrecke für Züge von Krefeld und Moers auf die rechte Rheinseite? Die Haus-Knipp Brücke in Duisburg Baerl.
Alternativstrecke für Züge von Krefeld und Moers auf die rechte Rheinseite? Die Haus-Knipp Brücke in Duisburg Baerl. © FFS | Foto: Kerstin Bögeholz

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Eine Möglichkeit, die auch für die gerade erst eingerichtete Linie RE44 Bottrop-Oberhausen-Duisburg-Rheinhausen-Moers denkbar wäre. Auch eine Umleitung der Züge von Moers über Neuss und Düsseldorf nach Duisburg wird erwogen. Die Bahn will in der sechswöchigen Betriebspause Weichen im Bahnhof Rheinhausen erneuern, zudem etwa drei Kilometer Gleise austauschen und Bahnsteige sanieren

Neue Fragezeichen auch für Bahnanbindung der Landesgartenschau.

Zudem wirft die Sperrung die Bemühungen Kamp-Lintforts um eine Anbindung der Landesgartenschau per Bahn erneut zurück, wenn gerade in der Hauptzeit der Gartenschau der Bahnanschluss für sechs Wochen erheblich erschwert wird. Seit Monaten ringt man zwischen Bahn, Stadt und VRR darum, den Gleisanschluss wieder herzustellen, eine Entscheidung soll nun in der kommenden Woche fallen. Ob es gelingt, ist zumindest fraglich.

Auf NRZ-Nachfrage spricht die Bahn davon, dass der Anschluss „technisch und organisatorisch äußerst herausfordernd“ wäre und „massive Investitionen in die Bahninfrastruktur erforderlich“ machen würde. Dass das Unternehmen dies binnen acht Wochen für den Anschluss der Lintforter Bahn stemmen kann, halten selbst Bahnfreunde in diversen Internetforen für zweifelhaft. Die private Strecke von Kamp-Lintfort muss in Moers-Rheinkamp an die DB-Strecke Xanten-Moers-Rheinhausen-Duisburg angebunden werden.