Nürnberg. Die Bundesagentur für Arbeit plant in diesem Jahr mit hohen Kosten für Negativzinsen bei Geldanlagen. 15 Millionen Euro im Haushalt eingeplant.

Negativzinsen bei Geldanlagen werden in diesem Jahr voraussichtlich erstmals die in größerem Maße die Bundesagentur für Arbeit (BA) treffen. Die Arbeitsverwaltung hat eine Rücklage für Krisenzeiten von knapp 25 Milliarden Euro. Im aktuellen Haushalt gehe man davon aus, dass man bis zu 15 Millionen Euro für Negativzinsen werde ausgeben müsse, erklärten, sagten BA-Vertreter an diesem Freitag (7. Februar 2020) in Lauf bei Nürnberg vor Journalisten.

Die Arbeitsagentur soll eine Rücklage in Höhe von 0,65% des Bruttoinlandsprodukts bereithalten. Diese Vorgabe ist eine Lehre aus der letzten Weltwirtschafts- und Finanzkrise, als rund 24 Milliarden Euro benötigt wurden, um in Deutschland arbeitsmarkttechnisch gegenzusteuern.

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Arbeitsagentur darf nicht mit Aktien spekulieren

Bei der Geldanlage gelten für die Arbeitsagentur enge Vorgaben. Sie muss sich auf festverzinsliche Papiere und Tagesgelder aus Deutschland und dem Euro-Raum beschränken, darf nicht mit zum Beispiel Aktien spekulieren. In der Zentrale in Nürnberg verfügt die BA über eigene Fachleute für die Geldanlage. Im Herbst 2019 habe man erstmals für Anlagen Negativzinsen hinnehmen müssen, hieß es. Bis dahin sei man gut durchgekommen.

„Wir brauchen die Rücklage für Krisenzeiten“, sagte BA-Vorständin Christiane Schönefeld der Redaktion. Negativzinsen seien eine Folge der derzeitigen Anlagesituation. „Das können wir nicht beeinflussen. Wir bemühen uns aber, die Aufwendungen dafür so gering wie möglich zu halten“, versicherte Schönefeld.