Düsseldorf/Essen. Nach der Absage von zwei Klassenfahrten wegen Mobbing bemängelt die GEW fehlenden Respekt an vielen Schulen und fordert eine Unterrichtsänderung.

Nach der Absage von zwei Klassenfahrten wegen Beleidigungen von Lehrern im Netz befasst sich der Schulausschuss im nordrhein-westfälischen Landtag mit dem Thema Lehrer-Mobbing. Einen entsprechenden Antrag hat die SPD-Fraktion gestellt. Die Regierung habe zugesagt, einen Bericht vorzulegen.

Zuvor war ein Mobbing-Vorfall am Düsseldorfer Max Planck-Gymnasium bekannt geworden. Das Gymnasium hatte als Reaktion auf Lehrer beleidigende und diffamierende Bilder und Fotomontagen in sozialen Medien zwei Klassenfahrten der 9. Jahrgangsstufe gestrichen. Eine diffamierende Fotomontage, die im Internetdienst Instagram kursierte, wurde zur Anzeige gebracht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Unbekannt.

Lernbedarf bei der Medienkompetenz

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Nachdem Schüler in sozialen Medien verunglimpfende Fotos und Videos von Lehrern des Gymnasiums verbreitet haben sollen, gibt es ungewöhnliche Konsequenzen.
Von Katharina Gillesund Stephan Wappner

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Nordrhein-Westfalen fordert im Hinblick auf den Düsseldorfer Vorfall einen intensiveren Umgang mit Neuen Medien im Unterricht. Man sehe einen grundsätzlichen Lernbedarf beim Thema Medienkompetenz, so Sebastian Krebs, stellvertretender Vorsitzender der GEW. Das Phänomen des Cybermobbings sei bekannt und verbreitet, sagt Krebs. Das Grundproblem sei mangelnder Respekt gegenüber Lehrkräften.

Aus Sicht des Gewerkschafters sei es auch Aufgabe der Schule, Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, wie mit Medien umzugehen sei und welche Grenzen beim Gebrauch von Diensten wie Facebook, Instagram und Co. gelten. Im Düsseldorfer Fall könne Krebs die Lehrer verstehen. Für eine Klassenfahrt sei ein Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Schülern notwendig. Dies sei in diesem Fall nicht mehr vorhanden, so Krebs.