Grevenbroich. Im Fall der 1996 in Grevenbroich ermordeten Claudia R. hat die Wiederaufnahme der Ermittlungen neue Hinweise gebracht. Massen-DNA-Test startet.
In Grevenbroich st an diesem Samstag ein neuer DNA-Massentest im Mordfall Claudia Ruf gestartet. Zunächst sind 800 Menschen eingeladen, eine Speichelprobe abzugeben. Es geht um Männer, die zur Tatzeit 1996 zwischen 14 und 70 Jahre alt waren. Am ersten Tag werden 200 bis 300 Männer in einer Grundschule vor Ort erwartet. Weitere Termine sind Sonntag, der 24. November, und das folgende Wochenende 31. November/1. Dezember, teilte die Polizei mit.
Die elfjährige Schülerin Claudia Ruf war von einem Unbekannten im Mai 1996 in Grevenbroich (Rhein-Kreis Neuss) entführt, vergewaltigt und ermordet worden. Ihre Leiche wurde 70 Kilometer entfernt in Euskirchen bei Bonn auf einem Feldweg gefunden. Spezialisten hatten den alten Mordfall erneut untersucht und neue Ermittlungsansätze entdeckt.
In den vergangenen Tagen waren mehr als 100 Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Das hat ein Sprecher der Bonner Polizei am Donnerstag auf Anfrage mitgeteilt. Die Ermittler hatten den unaufgeklärten Mord an der elfjährigen Schülerin neu aufgerollt. Eine „heiße Spur“ gebe es aber nach wie vor nicht.
Polizei hat eine mobile Wache aufgebaut
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„Das Interesse ist gut und groß“, sagte ein Sprecher der Polizei. In Grevenbroich-Hemmerden steht bis Freitag ein Infomobil der Polizei, um Fragen der Bürger zu beantworten. Am vergangenen Samstag hatte die Polizei in dem betreffenden Ortsteil begonnen, die Bevölkerung zu dem Massentest zu informieren. Laut Polizei seien noch am selben Tag drei Männer „spontan zu der mobilen Wache der Polizei gekommen und wollten dort schon ihre Speichelprobe abgeben“. Möglich sei das aber erst ab diesem Wochenende, hieß es bei der Polizei. (mit dpa)