An Rhein und Ruhr. Sie haben sich in lebensgefährliche Situationen gebracht, um Menschen in Not zu helfen, werden dafür geehrt. Die Geschichten der mutigen Retter.

Sie haben Mut und Entschlossenheit bewiesen, sind Mitmenschen in größter Not zur Hilfe gekommen und haben sich dabei selbst in gefährliche Situationen gebracht. Wie Zoe Karg aus Krefeld. Die damals 13-jährige Schülerin aus Krefeld hatte im Sommer 2018 eine Frau und ihren sechsjährigen Sohn aus einem brennenden Haus gezogen und hat so vermutlich das Leben der beiden gerettet. Für diese selbstlose Rettung sind Zoe und weitere 19 mutige Helfer nun von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) mit der Rettungsmedaille des Landes NRW ausgezeichnet worden, sechs weitere erhielten eine Öffentliche Belobigung.

„Die Menschen, die wir heute hier auszeichnen, sind bei ihren Rettungstaten über sich hinausgewachsen“, betonte Laschet und sagte weiter, die Ausgezeichneten seien „Beispiele für herausragenden Mut und Zivilcourage, auf die ganz Nordrhein-Westfalen stolz ist.“

Auszeichnung für Dennis Jansen aus Emmerich

Einer, den Laschet mit diesen Worten meint, ist der Emmericher Dennis Jansen.

Es ist Ende Januar, kurz nach Feierabend, als Jansen zum Lebensretter wird. Auf dem Heimweg entdeckt er ein Auto mit holländischem Kennzeichen, das zur Hälfte auf den Gleisen steht. Daneben eine Frau, sie wirkt hilflos. Als Jansen zu ihr läuft, setzt sich die Frau zurück in den Wagen. In diesem Moment beginnen die Warnleuchten des Bahnübergangs zu blinken, die Schranken schließen sich.

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Jansen spricht die Frau auf Niederländisch an. Es gelingt ihm, die Frau aus dem Wagen zu ziehen und aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Da rauscht auch schon eine Lokomotive heran, rammt das Auto und schleift es mehrere hundert Meter mit. Erst als die Gefahr vorbei ist, lässt Jansen die sichtlich geschockte Frau los und ruft die Polizei. Bei dem Zusammenstoß hätte sich die Frau vermutlich schwer verletzt oder wäre getötet worden. Auch Jansen hätte ums Leben kommen können.

Ebenfalls mit der Rettungsmedaille ausgezeichnet wird Jennifer Winkelmann aus Münster. Im Sommer 2017 sieht sie gemeinsam mit ihrer Mutter Doris per Zufall, wie eine Person im Dortmund-Ems-Kanal treibt. Eine junge Frau war in das Wasser gesprungen, um sich das Leben zu nehmen. Vom Ufer aus ruft Jennifer Winkelmann der Frau zu, als diese nicht reagiert, springt sie von der Kanalböschung aus ins Wasser. Ihre Mutter macht sie noch auf den Rettungsring eines dort ankernden Schiffes aufmerksam.

Der mutigen Retterin gelingt es, die Frau, die bereits untergetaucht war, an die Wasseroberfläche zu ziehen. Mit Mühe bringt sie sich und die regungslose Frau ans Ufer , wo sie sofort mit Erster Hilfe beginnt. In der Zeit ruft ihre Mutter den Rettungsdienst und bringt die Helfer zu der Frau. Durch den Einsatz von Jennifer und Doris Winkelmann konnte das Leben der Frau gerettet werden. Dafür erhält Jennifer Winkelmann die Rettungsmedaille, ihre Mutter Doris eine Öffentliche Belobigung.

Lkw-Fahrer blockiert die Autobahn, um Motorradfahrer zu retten

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Geistesgegenwärtig und unter großem Risiko hat auch Frank Simon aus Menden ein Leben gerettet und wird dafür ausgezeichnet. Der Lasterfahrer ist im April 2018 auf der Autobahn 3 in Hessen unterwegs, als vor ihm ein Motorradfahrer von einem Fahrzeug touchiert wird und zu Fall kommt. Er rutscht über die rechte Fahrspur in Richtung Seitenstreifen und bleibt dort liegen. Frank Simon gelingt es, seinen Lastwagen abzubremsen und quer über die rechte Fahrspur und den Seitenstreifen zu stellen, um den nachfolgenden Verkehr um den am Boden liegenden Motorradfahrer herum zu lenken. Nachdem sein Lkw zum Stehen gekommen ist, steigt Frank Simon aus, leistet bei dem am Boden liegenden Verletzten Erste Hilfe und betreut ihn bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.

In Lebensgefahr befanden sich auch die Pflegefachkräfte Yildiz Reyhan Kutlu Yaman aus Remscheid, Christina Barchmann aus Wülfrath und Isabella Paterok aus Remscheid bei ihrer Rettungsaktion. Ein Bewohner einer Seniorenresidenz hatte in seinem Zimmer geraucht und dabei sein Bett angezündet. Die drei schaffen es, das Feuer zu löschen und den Mann zu retten. Später erliegt er seinen Verletzungen. Bei dem Einsatz bestand die Gefahr, dass eine Sauerstoffflasche explodiert.