Hamminkeln/Kleve. Der 45-jährige Polizeikommissar holt mehrere Bewohner aus einem brennenden Haus in Kleve. Dafür ehrt ihn Ministerpräsident Armin Laschet.

Hohe Anerkennung für Lutz Klösters aus Hamminkeln: Armin Laschet, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, zeichnete im Weltkulturerbe Zollverein in Essen 21 Bürgerinnen und Bürger mit der Rettungsmedaille des Landes NRW aus. Unter den Geehrten waren auch der 45-jährige Polizeikommissar Lutz Klösters sowie seine drei Kollegen von der Polizeiwache Kleve, die Polizeioberkommissare Patrick Schäfer, Mike Raadts und Volker Schmidt. Diese vier Polizisten hatten in der Nacht des 8. Januar 2017 in Kleve mehrere Bewohner aus einem brennenden Mehrfamilienhaus gerettet.

Kleinkind aus dem Obergeschoss ins Freie gebracht

Eine Bewohnerin des Hauses hatte zunächst die Polizei wegen eines lauten Streits in der Nachbarwohnung gerufen, doch kurze Zeit später nahm sie Brandgeruch wahr.

Als die Polizeibeamten Patrick Schäfer und der Hamminkelner Lutz Klösters an der Adresse eintrafen, quoll bereits starker Rauch aus dem Hausflur. Die Polizisten riefen den Bewohnern des Erdgeschosses zu, dass sie ihre Wohnungen verlassen sollen. Sie forderten zudem einen bereits vom dichten Qualm eingeschlossenen Bewohner im Dachgeschoss auf, am Fenster zu bleiben, bis die Feuerwehr eintrifft.

Als zweite Streifenwagenbesetzung waren kurz darauf auch die Beamten Mike Raadts und Volker Schmidt vor Ort. Diese beiden beschlossen gemeinsam mit Lutz Klösters in das Haus zu gehen, um eventuell schlafende Bewohner zu wecken. Tatsächlich brachten sie mehrere Menschen – darunter ein Kleinkind – aus den Wohnungen im ersten Obergeschoss ins Freie. Schäfer redete derweil den Mietern gut zu, die sich auf ihre Balkone geflüchtet hatten. Die eintreffende Feuerwehr rettete anschließend die Personen, die sich noch im Haus befanden.

Für einen 41-jährigen Bewohner, der sich in der Wohnung mit der Brandquelle befand, kam die Hilfe jedoch zu spät.

Lob für „echte Helden und Vorbilder für die Menschen“

Für ihr mutiges Handeln erhielten die vier Polizisten nun die Rettungsmedaille. Bei der Feierstunde dankte der Ministerpräsident für die selbstlosen Taten: „Unter Einsatz ihres Lebens haben die Retter Mut und Entschlossenheit bewiesen. Sie haben Menschen in höchster Not geholfen und sind dabei in Situationen geraten, in denen sie sich selbst in höchste Gefahr gebracht haben. Dafür erhalten Sie die Anerkennung unseres Landes und meinen ganz persönlichen Dank. Wir alle können froh sein, dass es Menschen wie Sie gibt. Sie sind echte Helden und Vorbilder für die Menschen in ganz NRW.“

Laschet weiter: „Mit der Rettungsmedaille setzen wir ein Zeichen für Hilfsbereitschaft, Zivilcourage und Mitmenschlichkeit. Sie verdienen unseren höchsten Respekt.“

>>> STAATLICHE ANERKENNUNG SEIT DEM JAHR 1951:

In NRW trat 1951 das Gesetz über staatliche Anerkennung für Rettungstaten in Kraft, seitdem wurden 1265 Retter geehrt. Die heutige Verleihungspraxis und Ausgestaltung der Medaille folgen der Tradition der preußischen Rettungsmedaille von 1833.

Wie damals wird die Auszeichnung mit der Rettungsmedaille des Landes „ohne Standesunterschied an Personen verliehen, die unter eigener Lebensgefahr einen anderen Menschen aus einer dessen Leben bedrohenden Gefahr gerettet haben“.