Düsseldorf. Rheinmetall liefert Waffentechnik im Wert von 300 Millionen Euro nach Ungarn. Das Unternehmen erkennt einen Markt in weiteren NATO-Staaten.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall mit Sitz in Düsseldorf hat einen millionenschweren Auftrag an Land gezogen. Insgesamt beläuft sich der Auftragswert auf rund 300 Millionen Euro, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Demnach fertigt Rheinmetall Zubehör für 44 Kampfpanzer des Typs „Leopard 2“ und 24 Panzerhaubitze an. Ebenfalls im Auftragspaket enthalten sind 13 Militärlastwagen. Die Auslieferung der Produkte soll zwischen 2021 und 2025 stattfinden.
Rheinmetall modernisiert ungarisches Militär
„Rheinmetall übernimmt eine wichtige Rolle bei der Modernisierung des ungarischen Heeres“, heißt es in der Pressemitteilung. Auf Nachfrage der Redaktion, ob das Unternehmen neben Ungarn auch einen potenziellen Markt in Litauen, Bulgarien und Rumänien erkennt, erklärt ein Pressesprecher: „Die jüngeren NATO-Staaten modernisieren derzeit die Ausrüstung ihrer Streitkräfte und sind daher ein Markt, in dem wir uns engagieren.“
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Der Rüstungsexperte Otfried Nassauer hatte am Montag dem WDR erklärt, dass es aus seiner Sicht nicht ganz unproblematisch sei, größere Mengen Rüstungsgüter in ein Land mit rechtsnationaler Regierung wie Ungarn zu liefern. Zudem würden so die Bedrohtheitsgefühle in den Ländern verschärft, die nicht weit von Russland entfernt lägen.
Rheinmetall steht regelmäßig in der Kritik
Rheinmetall steht regelmäßig in der Kritik. Zuletzt hatten Greenpeace-Aktivisten vor der Rheinmetall-Zentrale in Düsseldorf gegen Waffenlieferungen in Krisengebiete protestiert. Sie hatten einen riesigen Banner an die Außenfassade des Gebäudes angebracht auf dem zu lesen war: „Rheinmetall-Bomben töten im Jemen! Wie könnt ihr nachts schlafen?“
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Rheinmetall hatte damals eine „differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema“ gefordert.
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