Düsseldorf. Greenpeace-Aktivisten haben sich am Mittwoch vor der Rheinmetall-Zentrale versammelt, um gegen Waffenlieferungen zu protestieren.
Greenpeace-Aktivisten versammelten sich am Mittwochmorgen vor der Rheinmetall-Zentrale, um gegen die Waffenlieferungen des Konzerns in Krisengebiete zu protestieren.
„Rheinmetall-Bomben töten im Jemen! Wie könnt ihr nachts schlafen?“, war auf einem knallgelben Banner an der Außenfasse des Gebäudes zu lesen. Vor dem Haupteingang hielten Aktivisten Fotos vom Jemen-Krieg hoch.
Aktivist seilt sich an der Außenfassade ab
Um kurz nach sieben Uhr hatte die Polizei einen Anruf erhalten, wie Pressesprecher Kim Freigang erklärt: „Der Anrufer teilte uns mit, dass sich jemand an einer Außenfassade abseilt.“ Daraufhin fuhren Beamten zur Zentrale, um die Spontanversammlung zu begleiten.
Bis 16 Uhr dauerte die Aktion an, die nach Aussage der Polizei friedlich verlief. Dabei nahmen die Beamten einige Personalien auf, um anschließend zu prüfen, ob die Aktivisten Hausfriedensbruch und/oder Verstöße gegen das Versammlungsgesetz begangen haben.
Greenpeace sucht den Dialog
Greenpeace-Abrüstungsexperte Alexander Lurz protestierte vor Ort mit und spricht von 20 bis 25 Aktivisten, „die mit den Rheinmetall-Mitarbeitern auch in einen Dialog treten wollen.“ Denn, so erklärt er: „Es ist schockierend, wie skrupellos Rheinmetall trotz der humanitären Katastrophe im Jemen weiter über Tochterfirmen Waffen an die Jemen-Kriegskoalition liefert und so mit dem Elend der Menschen Profite macht.“
Es sei aber nur vereinzelt zum Kontakt zwischen Mitarbeitern und Aktivisten gekommen. „Die meisten fahren in die Tiefgarage, um von dort aus zu ihrem Büro zu gehen“, so Lurz.
Rheinmetall bezieht Stellung
Auf Nachfrage der Redaktion bezieht Rheinmetall zu der Greenpeace-Aktion wie folgt Stellung: „Das Recht zur freien Meinungsäußerung ist ein zentraler Bestandteil unserer Rechtsordnung. Genauso gehört aber die Einhaltung von Recht und Gesetz dazu, was wir auch von Kritikern erwarten.“
Auch interessant
So fordert Rheinmetall ein differenzierte Auseinandersetzung mit dem Thema, das der Konzern wie folgt beurteilt: „Mit unseren Produkten z.B. für die Bundeswehr schützen wir diejenigen, die sich in gefährlichen Regionen der Welt für Frieden und Sicherheit engagieren.“