An Rhein und Ruhr. 53.070 Euro waren 2018 im Schnitt pro Hektar fällig. Seit 2008 haben sich die Preise für Landwirtschaftsflächen in NRW mehr als verdoppelt.
Die Preise für Landwirtschaftsflächen in Nordrhein-Westfalen haben im Jahr 2018 nochmal kräftig angezogen. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes gab es ein Plus von satten 10,7% – im NRW-Durchschnitt kostete ein Hektar 53.070 Euro. Binnen zehn Jahren hat sich dieser Wert mehr als verdoppelt. „Landwirtschaftlich genutzten Boden verkauft nur, wer dringend Geld braucht“, sagt Bernhard Rüb von der Landwirtschaftskammer NRW.
Ganze 3644 Hektar wurden NRW-weit im vergangenen Jahr gehandelt – nur gut zwei Promille der gesamten Landwirtschaftsfläche. Das knappe Angebot treibt seit Jahren die Preise, und das vor allem in Regionen mit intensiver Viehwirtschaft und Biogasanlagen. Im Kreis Borken als NRW-Spitzenreiter waren im vergangenen Jahr im Schnitt stolze 100.935 Euro pro Hektar gezahlt worden.
Preise haben sich von der Ertragskraft des Bodens gelöst
Im Sauer-, Sieger- sowie im Bergischen Land lagen die Kaufwerte mit 17.060 bis 24.100 Euro am niedrigsten. In diesen Regionen ist die Landwirtschaft durch Grünland geprägt. Im Regierungsbezirk Düsseldorf, wo Ackerbauer sowie Gartenbauer und Futterbetriebe um Flächen konkurrieren, lag der Schnitt bei 61.460 Euro. Von der Ertragskraft des Bodens haben sich die Preise schon lange gelöst. Sonst wäre die fruchtbare Rheinische Bucht am teuersten und nicht ausgerechnet das sandige westliche Münsterland.
Dass sich Spitzenpreise wie im Münsterland durch landwirtschaftliche Nutzung amortisieren, scheint schwer vorstellbar. Bauern sehen Grund und Boden als arbeitsarme, vergleichsweise sichere Geldanlage (zum Vergleich: der Deutsche Aktienindex Dax hat im Jahr 2018 gut 18% verloren). Zudem befeuert der Flächenbedarf für Siedlungen, Gewerbegebiete und Straßen die Preise.
In Bayern sind Flächen noch teurer
Bei der Landwirtschaftskammer weist man daraufhin, dass die Preisentwicklung nicht ewig so weiter gehen muss. In den 80er und 90er Jahren hatte es erhebliche Wertverluste gegeben. Gleichwohl scheint noch Luft nach oben: In Bayern lag der Kaufwert je Hektar landwirtschaftlicher Fläche im vergangenen Jahr bereits bei 64.909 Euro.