An Rhein und Ruhr. Auch die Schafsrisse Mitte Juli in Hünxe und Schermbeck gehen aufs Konto der Wölfin. Ministerium veranstaltet Runden Tisch zu Wölfen in NRW.

Nachdem weitere Schafsrisse der Niederrhein-Wölfin „Gloria“ zugeordnet werden konnten, werden Experten vom Landesumweltamt (Lanuv) zu beurteilen haben, ob das Tier als „verhaltensauffällig“ einzustufen ist. Das erklärte an diesem Montag (12. August 2019) ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums auf Nachfrage der Redaktion. „Eine solche Prüfung muss rechtssicher sein“, betonte der Sprecher.

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Sollte „Gloria“ mehrfach ordnungsgemäß aufgestellte und unter Strom stehende Herdenschutzzäune überwunden haben, sollte sie also gelernt haben, solche Hindernisse zu überwinden – dann gilt das Tier als auffällig. Die Behörden könnten anordnen, dass der Herdenschutz weiter erhöht muss, sie könnten Maßnahmen zur Vergrämung des Tieres ansetzen oder als „ultima ratio“ - also als letztes Mittel - den Abschuss der streng geschützten Wölfin.

„Uns liegt sehr am Austausch aller Akteure“

„Gloria“ (wissenschaftliche Kennung: GW954f) stammt ursprünglich aus Niedersachsen und ist seit Juni 2018 in der Region rund um Schermbeck ansässig. Rund 20 Nutztierrisse werden ihr mittlerweile zugeordnet. DNA-Untersuchungen zeigen jetzt, dass auch die Schafsrisse am 12. und 14. Juli in Hünxe und Schermbeck auf das Konto der Wölfin gehen.

Für den 20. August hat das Ministerium Vertreter von Naturschutz-, Jagd- und Schafzuchtverbänden zu einem Runden Tisch eingeladen. Ganz grundsätzlich soll die Situation der in NRW ansässigen Wölfe erörtert werden. „Uns liegt sehr am Austausch aller Akteure“, sagte der Sprecher. Neben „Gloria“ am Niederrhein gibt es seit einiger Zeit eine weitere ortstreue Wölfin in der Senne in Ostwestfalen und - noch relativ frisch - einen Rüden in der Eifel.