75% der Dürrehilfe-Anträge in NRW aus 2018 sind mittlerweile bearbeitet. Die Zeichen stehen gut, dass die 2019-er Ernte weniger dramatisch wird.
An Rhein und Ruhr. Der trockene Sommer 2018 hatte viele Landwirte in Nordrhein-Westfalen in Nöte gebracht, bei der Bearbeitung der Dürrebeihilfe-Anträge kommt jetzt Land in Sicht. Wie ein Sprecher der Landwirtschaftskammer auf Nachfrage der Redaktion erklärte, sind mittlerweile 75% der insgesamt 622 Anträge bearbeitet. Die Bearbeitung ist aufwändig, die Angaben sind sehr detailliert.
383 Dürrebeihilfe-Anträge wurden demnach bisher positiv beschieden, 81 abgelehnt. Insgesamt wurden 7,1 Millionen Euro ausgezahlt, im Schnitt 18.600 Euro pro Antrag. Das meiste Geld floß bisher in die Regionen Kleve und Borken. Das laufende Jahr zeigt sich wettertechnisch zumindest bisher weniger dramatisch. Stand jetzt zeichnet sich in NRW eine zumindest durchschnittliche Getreideernte ab.
Lediglich auf sandigen Böden (wie es sie auch am Niederrhein gibt) sind die Prognosen „durchwachsen“, so der Kammersprecher. Seit diesem Dienstag (25. Juni) sind Mähdrescher auf den Feldern in NRW im Einsatz. Begonnen hat die Ernte als erstes in der Voreifel und im Münsterland. Die Mähdrescher dort waren zwei Wochen früher als sonst unterwegs.
Winterweizen ist die wichtigste Getreideart
Die Bauern freuen sich über die derzeitige Sommersonne: „Für die Gerste ist das bestes Erntewetter“, schwärmte eine Sprecherin des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes. Wintergerste kommt als erstes vom Feld, danach folgen Winterweizen, Triticale, Roggen, Sommergerste, Sommerweizen und Hafer sowie Raps. Im weiteren Verlauf der Ernte könnte das Wetter aber noch für Unbill sorgen: Bleibt es noch lange derart trocken, droht eine vorzeitige Reife beim Weizen, der eigentlich erst in zwei bis drei Wochen geerntet wird. Häufige Regenschauer indes beeinträchtigen die Qualität des Korns und verursachen den Bauern hohe Trocknungskosten.
2018 wurden in NRW insgesamt 490.000 Hektar Getreide angebaut, das entspricht fast der Hälfte des Ackerlandes. Die wichtigste Getreideart zwischen Rhein und Weser ist der Winterweizen, der zuletzt auf 242.900 Hektar stand. An zweiter Stelle folgt die Wintergerste mit 137.000 Hektar. Die Anbaufläche von Triticale, einer Kreuzung aus Weizen und Roggen, lag bei 60.700 Hektar. Roggen, einst das wichtigste Brotgetreide, wird in NRW nur noch auf 18.200 Hektar angebaut.