Am Niederrhein. . Wegen Dürre in Existenznot stellten NRW-weit 637 Landwirte Anträge auf staatliche Hilfe. Erstes Geld wird womöglich in wenigen Wochen fließen.

Nach dem Dürre-Sommer können 134 landwirtschaftliche Betriebe in den Kreisen Kleve und Wesel auf staatliche Hilfe in Höhe von insgesamt rund fünf Millionen Euro hoffen. In ganz Nordrhein-Westfalen wurden 637 Anträge mit einem Volumen von insgesamt 15,5 Mio Euro gestellt. Diese Zahlen gab das NRW-Umweltministerium am Dienstag bekannt. „Das Jahr 2018 hat eindrucksvoll vor Augen geführt, dass der Klimawandel heute und hier vor unserer Haustür abläuft“, erklärte Ministerin Ursula Heinen-Esser (CDU).

Neben kurzfristigen Hilfestellungen gehe es nun darum, die Landwirtschaft „klimafester“ machen: „Hierzu sind einerseits klimaangepasste Sorten, Fruchtfolgen und Bearbeitungsmethoden erforderlich, andererseits ein angepasstes Risiko- und Krisenmanagement“, so die Ministerin.

Bei der auch für Wesel zuständigen Kreisstelle Kleve der Landwirtschaftskammer waren mit 134 die NRW-weit meisten Anträge eingegangen, es folgten Borken (103) und Steinfurt. Die Frist endete vor wenige Tage vor Weihnachten, die Anträge werden jetzt individuell geprüft. Erst Zahlen könnten womöglich vor Ablauf des ersten Quartals dieses Jahres erfolgen, hieß es im Ministerium. Im Landesvergleich lag die durchschnittlichen Antragshöhe bei rund 24.300 Euro pro Antrag.

Gewaltige Schäden am Niederrhein

„Die Zahlen zeigen, dass die Schäden am Niederrhein in der Tat gewaltig sind“, sagte Kammersprecher Bernhard Rüb. Sie zeigten aber auch, dass viele Landwirte bereit gewesen seien, bürokratische Hürden zu überwinden und nun auf erhebliche Hilfe hoffen dürfen, so Rüb weiter. Das Antragsverfahren war aus den Reihen der Landwirte kritisiert worden.