Am Niederrhein/ Düsseldorf. Während in Düsseldorf viele Anbieter unterwegs sind, bleiben die Carsharing-Möglichkeiten andernorts am Niederrhein begrenzt. Eine Übersicht.
Kein Auto besitzen und dennoch regelmäßig mit einem fahren? Das funktioniert heutzutage nicht nur mit einem Taxi, sondern auch über Mitfahrzentralen oder Carsharing-Angebote. Die zuletzt genannte Methode ist simpel: Autos eines Unternehmens können gegen eine Pauschale, meist wird pro Minute abgerechnet, gemietet werden. Das alles abgewickelt mit dem Smartphone.
Die gemeinschaftlich genutzten Fahrzeuge sollen, nach dem Wunsch der Anbieter, zu einem Rückgang der Pkw-Nutzung insgesamt führen. Zahlen spiegeln den zunehmenden Erfolg des Carsharings wider: Insgesamt stehen in Deutschland rund 18.000 Autos zur Verfügung, die von rund zwei Millionen Kunden in 677 Städten genutzt werden. Das berichtet der Bundesverband Carsharing (BCS).
Rückstände in vielen Regionen
Doch hinter dem stetigen Wachstum bleiben viele Regionen am Niederrhein zurück. In einem Carsharing-Städteranking des BCS, bei der alle deutschen Städte über 50.000 Einwohner gelistet sind, belegt beispielsweise Dinslaken den 100. Platz von 144 aufgelisteten Städten. Vier Carsharing-Fahrzeuge sind in der Stadt unterwegs, das ergibt eine Quote von 0,06 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner. Zum Vergleich: Karlsruhe liegt bei dem Ranking mit einem Durchschnitt von 2,71 Fahrzeugen auf dem ersten Rang.
Um einiges besser als in Dinslaken sieht es in Düsseldorf aus. Die Landeshauptstadt befindet sich mit 576 Autos auf dem elften Rang. Gunner Nehrke, Geschäftsführer des BCS, weist darauf hin, wie wichtig ein breites Angebot von Carsharing ist: "Die Branche leistet mit ihrem kontinuierlichen Wachstum einen wesentlichen Beitrag zur Verkehrswende in Deutschland." Viele Städte, Kommunen und Unternehmen möchten die Carsharing-Möglichkeiten in naher Zukunft deshalb ausbauen und die folgenden, bereits bestehenden Anbieter, ergänzen:
DriveNow und Car2go
Noch sind die beiden Carsharing-Dienste der Automobilhersteller Daimler (Car2go) und BMW (DriveNow) getrennt. Doch wenn die Kartellbehörden zustimmen, fusionieren die beiden Anbieter in nächster Zeit und bilden damit die mit Abstand größte Autoleihplattform der Welt. In Düsseldorf stellen Car2go und BMW den Kunden viele stationsunabhängige Fahrzeuge zur Verfügung. Das heißt, die Autos können in einem festgelegten Bereich überall abgestellt und angemietet werden. Bei beiden Anbietern ist vor der ersten Nutzung eine Anmeldegebühr fällig. Anschließend kommen noch Preise für eine Fahrt hinzu (ab 19 Cent pro Minute). Weitere Informationen unter www.car2go.com oder www.drive-now.com.
Greenwheels
Das Unternehmen mit Sitz in Dortmund ist bereits seit zwanzig Jahren im Bereich des Carsharings aktiv. Mehrere Autos der Firma sind in Düsseldorf abgestellt. Für die Kunden gibt es verschiedene Preismöglichkeiten: monatliche Tarife oder Angebote für einzelne Fahrten. (www.greenwheels.com)
Flinkster
In über 300 Städten deutschlandweit stehen Fahrzeuge des Carsharing-Angebots der Deutschen Bahn, damit in so vielen wie von keiner anderen Firma. Am Niederrhein befinden sich Autos von Flinkster in Wesel, Kleve, Voerde, Dinslaken und Moers. Für Personen mit Bahncard ist eine Registrierung in dem Buchungsportal für die Autos kostenlos. Für Kunden ohne Bahncard kostet es 29 Euro. Die Stundenpreise sind von Auto zu Auto unterschiedlich. (www.flinkster.de)
E-Car-Sharing in Hamminkeln und Rheinberg
Auch interessant
Auf Initiative von Oliver Duhr, Inhaber von DuSolaris, ein Unternehmen, das sich mit erneuerbaren Energien auseinandersetzt, entstand in Hamminkeln und Rheinberg ein Carsharing-Angebot mit mehreren Elektroautos. In Hamminkeln stehen die Fahrzeuge am Rathaus, in Rheinberg an der Bahnhofstraße. Bei den Autos wird auch ein Preis pro Stunde berechnet. (www.dusolaris.de/e-car-sharing)
NIAG- und Ford-Carsharing
Die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe bieten in Zusammenarbeit mit Ford-Autohäusern an verschiedenen Standorten Carsharing an. Unter anderem in Moers, Geldern, Neukirchen-Vluyn, Dinslaken, Wesel, Kleve, Kamp-Lintfort, Rheinberg. In NIAG-Kunden-Centern und bei den Ford-Partnern können sich künftige Kunden aus der Region registrieren und die Carsharing-Kundenkarte von NIAG und Ford zum Preis von 19,90 Euro erwerben. (www.ford-carsharing.de)
Stadtmobil Rhein-Ruhr
Das Unternehmen ist einer der ältesten Anbieter in der Region und in über 100 Städten vertreten. In Düsseldorf sind mehrere Fahrzeuge des Unternehmens unterwegs. Es gibt eine monatliche Grundgebühr, die je nach Autonutzung unterschiedlich ausfällt. Bei einzelnen Fahrten gibt es dann eine Stundenrate sowie Kilometer-Pauschale. (www.stadtmobil.de)
„Turo“ und „Getaway“
Das Airbnb der Autovermietung: Fahrzeughalter und Nutzer registrieren sich über eine App auf ihrem Smartphone. Wer sein Auto anbieten möchte, stellt seinen Wagen dort ein, gibt an, wo, wann und wie lange das Auto zur Verfügung steht – und legt selbst fest, für welchen Preis pro gefahrenen Kilometer das Fahrzeug zu haben ist. Getaway oder Turo erhalten dann eine Provision. Nutzer können den Wagen über die App buchen und mit ihrem Smartphone öffnen, im Handschuhfach befinden sich Schlüssel und Tankkarte. Getaway oder Turo rüsten das Auto zuvor technisch nach, unter anderem mit einer GPS-Antenne. Um eine Vollkasko-Versicherung kümmert sich der Anbieter. Angebotene Autos auf diesen Plattformen gibt es beispielsweise bereits Wesel, Kamp-Lintfort oder Düsseldorf. (www.turo.com oder www.get-a-way.com)