Düsseldorf. . Die Start- und Landerechte des irischen Billig-Fliegers gehen an die Tochter Laudamotion. Und Etihad halbiert ihr Angebot in Düsseldorf.
Die wegen ihres Umgangs mit ihrem Personal stark umstrittene Billig-Airline Ryanair zieht sich aus Düsseldorf zurück. Wie jetzt bekannt wurde, werden die Start- und Landerechte (Slots) der Ryanair in Düsseldorf an die österreichische Tochter Laudamotion übergehen. Ryanair ist an der von Niki Lauda gegründeten österreichischen Laudamotion mit 75 Prozent beteiligt.
Der Düsseldorfer Flughafen bestätigte die Pläne. „Nach unseren Informationen werden sich Ryanair und Laudamotion an allen Standorten, an denen sie derzeit beide auftreten, fokussieren“, sagte Flughafen-Sprecher Christian Hinkel. „Demnach übernimmt Ryanair in Berlin alle Laudamotion-Slots und bei uns übernimmt Laudamotion wiederum die Ryanair-Slots.“ Der Flughafen begrüßt dies grundsätzlich, „weil wir damit hoffen, mit Laudamotion einen gestärkten Partner zu haben, der ab Sommer 2019 neben touristischen Zielen auch Städteverbindungen ins Programm aufnehmen wird.“
Etihad streicht eine der beiden täglichen Verbindung nach Abu Dhabi
Bestätigt hat der Flughafen auch, dass die arabische Fluggesellschaft Etihad im kommenden Jahr nur noch einmal täglich statt bisher zweimal am Tag von Düsseldorf nach Abu Dhabi fliegt. Die Konkurrenz mit Emirates, die täglich zweimal von Düsseldorf ins benachbarte Emirat Dubai fliegt, ist offenbar zu groß. Außerdem werden künftig weniger Passagiere von Düsseldorf aus über die Emirate fliegen, um dort zu weiteren Ziele umzusteigen. Denn die Nonstop-Langstrecken von Düsseldorf aus vor allem in den asiatischen Raum wurden kräftig ausgebaut. Und Eurowings fliegt ab Ende Oktober vier Mal pro Woche neu nonstop nach Bangkok. Dorthin ist früher auch die inzwischen nicht mehr existente Air Berlin geflogen, hatte die Verbindung aber eingestellt. Die Passagiere mussten dann mit dem Air Berlin-Gesellschafter Etihad über Abu Dhabi nach Thailand fliegen. Passagiere, die wegen der neuen Nonstop-Verbindung bei Etihad, aber auch Emirats, fehlen werden.
Flughafen sieht sich gut aufgestellt bei Langstrecken
Der Airport sieht den Wegfall des zweiten täglichen Fluges nach Abu Dhabi nicht als großen Verlust. „Insgesamt sind wir als Airport in Richtung Golfregion ausgesprochen gut aufgestellt“, so Sprecher Hinkel, der die beiden täglichen Emirates-Verbindungen nach Dubai mit dem Großraum-Flieger A 380 nannte.
Im Winter gibt es von Düsseldorf aus 110 wöchentliche Langstrecken-Abflüge
Generell wird es in diesem Winter mit 110 wöchentlichen Abflügen auf der Langstrecke insgesamt mehr Interkont-Verbindungen geben, als im vergangenen Jahr. „Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der Eurowings, ihre Langstrecken-Operation aus Düsseldorf heraus deutlich auszubauen“, so Hinkel. Im kommenden Jahr werde die Lufthansa-Tochter Eurowings etwa zehn Langstreckenjets in Düsseldorf stationiert haben. „Damit bietet sie eine ähnliche Kapazität an wie früher Air Berlin“, heißt es vom Flughafen.
Darüber hinaus werde die Hälfte des Langstreckenangebots in Düsseldorf von anderen Airlines angeboten, wie etwa Condor, Emirates, Etihad, Singapore Airlines, ANA, Air China oder Delta. Düsseldorf bleibe damit der einzige deutsche Flughafen neben Frankfurt und München, an dem es eine signifikante Anzahl an Langstrecken-Verbindungen gibt. Weitere Fluggesellschaften sind natürlich immer willkommen.