Im Rheinland. . Die von Landwirten angebotenen Patenschaften kommen im Rheinland gut an. Allein in Uedem gibt es schon 80 und in Meerbusch über 50 Paten.

„Wir sind überwältigt“, schwärmt Heinrich Leuchten. 52 Blühpaten haben sich bei dem Meerbuscher Landwirt gemeldet. Gegen ein Entgelt wird auf einem festgelegten Ackerstreifen für ein Jahr eine Blühmischung ausgesät (z. B. Sonnenblumen, Sommerwicke, Ringelblume) – eine Aktion zur Unterstützung der heimischen Insektenwelt.

Leuchten, sein Bruder Bernhard und mehrere Landwirte hatten die Idee. Unterstützung kommt von der Stadt, die bei der Beschilderung der Blühparzellen hilft. Bis Ende April findet die Aussaat der Blumensamen jetzt statt. Die Patenschaften bisher reichen für 14.000 Quadratmeter Blumenwiese. Weil aber auch weitere Bauern bei der Aktion mitmachen, gibt es noch mehr Platz und kurzentschlossene Paten können sich noch melden.

Begeistert von der Resonanz: Landwirt Jochen Kanders aus Uedem. RLV left In Uedem im Kreis Kleve bietet Landwirt Jochen Kanders solche Blühpatenschaften an, 100 Quadratmeter für 25 Euro im Jahr (Minimum: zwei Jahre) – und der Zuspruch ist enorm. 80 Paten haben sich bisher gemeldet (u. a. die Emmericher Pfadfinder, die 2200 Quadratmeter übernehmen). Insgesamt 16.000 Quadratmeter Blumenwiese („Bienenweide“) kann Kanders durch die 80 Paten bisher aussähen – zusätzlich zu dem, was der Landwirt an Blumenwiesen ohnehin selbst schon anlegt. Weitere 40 Interessenten für Patenschaften hat Bauer Kanders zudem noch auf der Liste.

Karte im Internet listet Betriebe auf

Der Uedemer Landwirt zeigt sich im Gespräch mit der Redaktion beeindruckt, über die Dynamik, die seine Aktion gewonnen hat: „Die Resonanz ist unglaublich! Ich habe Gänsehaut.“ Sobald etwas mehr Niederschlag gefallen und der Boden etwas feuchter ist, will Jochen Kanders mit der Aussaat beginnen. Auf den Parzellen bei ihm sollen u. a. allerlei Kleesorten wachsen, Klatschmohn, Korn- und Ringelblumen sowie Saflor und Schwarzkümmel.

Der Rheinischen Bauern haben derweil im Internet eine Übersichtskarte angelegt, auf der Verbraucher sehen können, ob Landwirte in ihrer Nähe solche Blühpatenschaften anbieten. Die Karte befindet sich im Aufbau und hatte kurz nach dem Start 15 Einträge. „Da kommen weitere hinzu“, erklärte Verbandssprecherin Marilena Kipp. Die Resonanz der Verbraucher auf die angebotenen Patenschaften sei im Rheinland insgesamt positiv. Der Verband sieht solche Patenschaften auch als mögliche Geschenkidee und hat das Motto ausgegeben: „Blühstreifen statt Blumenstrauß“.